Der in der Claudiana der Uni Innsbruck abgehaltene dreitägige Workshop mit dem Titel „100 years of turbulence: Innsbruck 1922-2022“ markierte den 100. Jahrestag des ersten Treffens über Hydro- und Aerodynamik, das damals von Tullio Levi-Civitá und Theodore von Kármán in Innsbruck organsiert worden war. Es ermöglichte nach dem Ende des Ersten Weltkriegs einen wissenschaftlichen Austausch auf internationaler Ebene, der anschließend auch im Band Vorträge aus dem Gebiete der Hydro- und Aerodynamik (Innsbruck 1922) Niederschlag fand. Darin finden sich für das Fachgebiet richtungsweisende Arbeiten unter anderem von Th. von Kármán, L. Prandtl, V. Bjerknes, V.W. Ekman, W. Heisenberg.
Jahrhundertfeier
Der Workshop anlässlich dieses 100-jährigen Jubiläums wurde von Ivana Stiperski, Leiterin der Arbeitsgruppe „Atmospheric Turbulence“ am Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften, gemeinsam mit Institutsleiter Mathias Rotach organsiert. Zahlreiche internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler tauschten sich an drei Tagen über die aktuelle Forschung zu atmosphärischer Turbulenz aus unterschiedlichen Perspektiven aus. Auch dieser Austausch soll in einer Publikation festgehalten werden, die sich den nach wie vor offenen Fragen 100 Jahre später widmen wird.
Eröffnet wurde der Workshop durch die Vizerektorin für Forschung, Ulrike Tanzer, die in ihren Grußworten betonte: „Der international hochkarätig besetzte Workshop ist nicht nur aus wissenschaftshistorischer Perspektive ein Glanzlicht, sondern zeigt den großen Stellenwert der Meteorologie an der Universität Innsbruck.“
Turbulenz im Fokus
Bis heute spielt die Forschung zu Turbulenz an der Universität Innsbruck eine wichtige Rolle. Turbulenz ist der wichtigste Austausch-Mechanismus zwischen der Erdoberfläche und der darüber liegenden Atmosphäre und daher in vielen Bereichen wie etwa bei Wettervorhersagen, Klimaentwicklung, Luftverschmutzung oder in der Gletscherforschung, von entscheidender Bedeutung. Die Forschungsgruppe Atmospheric Turbulence arbeitet intensiv an einem besseren Verständnis dieser komplexen Vorgänge, zum Beispiel über komplexem Gelände wie Bergen.