Nach intensiven Gesprächen mit den Stifterinnen und Stiftern konnte die Stiftungsprofessur „Informatik mit dem Schwerpunkt Data Science“ erstmals 2016 ausgeschrieben werden. lm Zuge der weltweit fortschreitenden Digitalisierung und Vernetzung fallen stetig wachsende Datenmengen an. Für die Verarbeitung und Nutzung dieser Daten werden entsprechend wissenschaftlich ausgebildete Fachkräfte und neu zu entwickelnde Methoden und Ansätze benötigt, um den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn und auch die Steigerung der Wertschöpfung zu ermöglichen. Die Stiftungsprofessur hat die Aufgabe, durch den Aufbau einer international agierenden Forschungsgruppe entsprechendes Know-How auch für die regionale Wirtschaft bereitzustellen.
Nachdem im ersten Durchlauf keine Person gefunden werden konnte, die den Anforderungen entsprochen hatte, wurde im Jahr 2019 eine zweite Ausschreibung gestartet. Mit Adam Jatowt konnte dann im Jahr 2020 ein international ausgewiesener Kollege auf die Stiftungsprofessur berufen werden. Aufgrund der schwierigen Lage in den ersten Monaten der Corona-Pandemie und der Tatsache, dass Kollege Jatowt zu diesem Zeitpunkt in Japan geforscht und gelehrt hat, hat sich seine tatsächliche Übersiedelung nach Österreich und somit auch der Beginn der Forschungs- und Lehrtätigkeit bis ins Jahr 2021 verzögert.
Diesem verspäteten Dienstantritt wurde nun durch die offzielle Unterschrift unter den Stiftungsvertrag Rechnung getragen, indem die fünfjährige Stiftungsperiode erst mit dem 1.7.2022 beginnt. „Die Universität Innsbruck hat die Zeit seit der ersten Idee gut genutzt, indem einerseits unser fächerübergreifendes Digitalisierungszentrum DiSC ins Leben gerufen und andererseits am Institut für Informatik unter der Leitung von Ruth Breu das Entwicklungszentrum für digitale Innovation DIGIT gegründet wurde. Letzteres soll die Aktivitäten der Universität Innsbruck im Kontext der digitalen Transformation in Kooperation mit Firmen und Institutionen zusätzlich vorantreiben. So gesehen verfügt der Stiftungsprofessor jetzt über ein ideales Umfeld für die Vernetzung mit den StifterInnen und die Etablierung gemeinsamer Projekte“, so Rektor Tilmann Märk.
Adam Jatowt ist Experte im Bereich Natural Language Processing und Information Retrieval und leitet die Forschungsgruppe Data Science. Vor seinem Ruf nach Innsbruck war Jatowt als Associate Professor am Department of Social Informatics der Kyoto University, Japan und als Forscher am National Institute of Advanced Industrial Science and Technology (AIST) beschäftigt. Institutionell ist Jatowt dreifach an der Universität verankert: Für die unmittelbare disziplinäre Forschung im Institut für Informatik, für die fächerübergreifenden wissenschaftlichen Aktivitäten im DiSC und für die Kooperationen mit der Wirtschaft im DIGIT.