Der FWF – Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, ist Österreichs zentrale Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung. Er ist allen Wissenschaften in gleicher Weise verpflichtet und orientiert sich in seiner Tätigkeit an den Maßstäben der internationalen Scientific Community. In seiner Kuratoriumssitzung am 21. November 2022 hat der FWF zahlreiche Projekte von Forscherinnen und Forschern der Universität Innsbruck bewilligt.
Forschungsgruppen
Neue Mechanismen der zellulären Seneszenz
Koordinator: Pidder Jansen-Dürr, Forschungsinstitut für Biomedizinische Alternsforschung
Ziel der FWF-Forschergruppe „SenioProm“ ist ein besseres Verständnis bestimmter Einflussfaktoren auf die menschliche Zellalterung, auch bekannt als zelluläre Seneszenz. Diese umfassen das Zusammenspiel von Mitochondrien mit anderen Organellen, neue Mechanismen der Stoffwechselregulation sowie die Aufrechterhaltung funktionierender Proteine. Diese Prozesse sollen schließlich als Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer Wirkstoffe dienen, um seneszente Zellen gezielt unschädlich zu machen und somit zu einer verbesserten Gesundheit im Alter beizutragen.
An zwei weiteren Forschungsgruppen, die von Verena Labi und Hesso Farhan an der Medizinischen Universität Innsbruck koordiniert werden, sind Wissenschaftler*innen der Universität Innsbruck beteiligt.
doc.funds
The Future of Mountain Forests: Responses to a Drier Climate
Koordinator: Stefan MAYR, Institut für Botanik
Der Klimawandel ist in alpinen Regionen besonders ausgeprägt, wodurch auch Bergwälder und deren Schutzfunktion intensiv betroffen sind. Das doc.funds-Projekt „The Future of Mountain Forests“ untersucht die Effekte zunehmender Trockenheit auf Bäume und Waldökosysteme im Gebirge. Im Rahmen von acht Doktoratsarbeiten sollen die Auswirkungen auf Kohlenstoff- und Wasserhaushalt, auf pflanzliche Stressreaktionen, Wechselwirkungen mit Mikroorganismen sowie Ökosystemleistungen analysiert werden. Die interdisziplinären Forschungsarbeiten werden an drei Feldstationen im Bergwald durchgeführt und von Wissenschaftler*innen im Forschungsschwerpunkt „Alpiner Raum“ der Universität Innsbruck betreut.
CavX – Calcium channels in excitable cells
Koordinator: Petronel TULUC, Institut für Pharmazie
In elektrisch erregbaren Zellen wie Nerven, Muskeln und endokrinen Zellen regeln Kalziumkanäle eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen, wie die synaptische Übertragung, sensorische Prozesse wie Hören und Sehen, Muskelkontraktionen und die Freisetzung von Hormonen. Fehlfunktionen dieser Ionenkanäle liegen vielen Erkrankungen wie Autismus, Parkinson, Diabetes, Netzhauterkrankungen, Schwerhörigkeit sowie Muskelschwäche zugrunde. Die Forscher*innen des CavX Programms – bestehend aus sieben Arbeitsgruppen der Leopold-Franzens-Universität und Medizinischen Universität Innsbruck – studieren eine Reihe dieser Kalziumkanal-Funktionen und Erkrankungen mit modernsten Methoden, um so deren Potenzial für pharmakologische Interventionen zu ergründen.
Einzelprojekte
Nicole Maria BAUER, Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie
Gender und die Bibel
Christoph SPÖTL, Institut für Geologie
Der holozäne Übergang vom feuchten zum trockenen Südiran
Werner NACHBAUER, Institut für Sportwissenschaften
Entwicklung eines evidenzbasierten Ski-Schnee-Reibungsmodells
Rainer PRINZ, Institut für Atmosphären- und Kryosphärenforschung
Eiskliffe in Nordgrönland
Martin Paul SCHENNACH, Institut für Römisches Recht und Rechtsgeschichte
Strafrechtsreformpläne in der österr. Monarchie (1852-1918)
Georg MOSER, Institut für Informatik
Automatische Amort. Ressourcenanalyse von Datenstrukturen
Andreas O. WAGNER, Institut für Mikrobiologie
F420 in Methanogenen: Auf die Größe kommt es an
Publikationen
Meropi TZANETAKIS, Institut für angewandte Rechts- und Kriminalsoziologie
Digitale Transformationen von illegalen Drogenmärkten
Monika MESSNER, Institut für Romanistik
Die Interaktion in Orchesterproben