Ob Cyberattacken gegen die Ukraine, Online-Erpressungen von Krankenhäusern oder Spähkampagnen gegen zivilgesellschaftliche Gruppen: Moderne Netzwerke bergen nicht nur viele Potenziale, sondern auch einige Gefahren, die von Staaten wie nichtstaatlichen Akteuren ausgehen können. Aber wer sind die gefährlichsten Player online? Welchen Staaten sind sie zuzuschreiben? Wie sind ihre Cyberangriffe politisch zu bewerten und welche technischen Tools werden in welchen Angriffen verwendet? Diesen Fragen widmet sich EuRepoC – das European Repository on Cyber-Incidents, an dem die Universität Innsbruck beteiligt ist.
Seit seinem Start 2022 widmet sich das Projekt zur völkerrechtlichen Analyse von Cybervorfällen und dem Aufbau einer Datenbank von Cyberattacken und „bad actors“. Projektmitarbeiter Martin Müller analysiert täglich Cyberattacken und ordnet diese rechtlich ein: „Besonders herausfordernd ist, dass viele Staaten zwar unter Cyberattacken leiden, das Recht aber hier noch viel Spielraum lässt: Die wenigsten Staaten schreiben etwa klar zu, wen sie als verantwortlich für Cybervorfälle sehen - hier bringen wir mehr Klarheit in die Staatenpraxis“.