Oral History ist eine Kernmethode der Zeitgeschichtsforschung. Zeitzeug_innen bereichern diese seit vielen Jahrzehnten und sind aus der medialen Vermittlung von Zeitgeschichte in Fernsehen, Rundfunk, in Ausstellungen sowie in der Didaktik nicht mehr wegzudenken. Aufgrund der technischen Transformationen hat sich der Umgang mit Zeitzeugenschaft und dessen digitale „Vermarktung“ jedoch merklich verändert; mediatisierte Erzählräume haben sich mit dem Resultat immer vielstimmigerer Erinnerung(en) vervielfacht. Das Projekt holt Expert_innen der österreichischen und US-amerikanischen Zeitgeschichte vor das Mikro, um sie in Form von Podcasts als Mitgestalter_innen und Mitlebende von Veränderungen unserer Disziplin sprechen zu lassen. Anlässlich der Pensionierung von Günter Bischof, Direktor des Center Austria und Lehrender an der UNO bzw. mehrmaligem Gastprofessor am Institut für Zeitgeschichte, ist die erste Staffel der Serie „History Exchange“ ihm gewidmet.
Die Historiker_innen Eva Pfanzelter und Marc Landry übernahmen die Leitung des Projektes, das nicht nur einen breiten Bogen über die österreichische und US-amerikanische zeitgenössische Geschichtswissenschaft spannt, sondern auch Studierende aus den Vereinigten Staaten sowie Österreich zusammen bringt und im Rahmen eines gemeinsamen begleitenden Collaborative-Online-International-Learning-(COIL)-Seminars einen tieferen Einblick in die Fachwelt ermöglicht. In der ersten Staffel des gemeinsamen Podcast-Projektes „History Exchange“ werden Interviews mit Expert_innen der zeitgenössischen Geschichtswissenschaft präsentiert, die im Wesentlichen von Master-Student_innen der Universitäten Innsbruck und New Orleans geplant und durchgeführt werden.
Wir freuen uns, Kolleg_innen aus den Fachbereichen Zeit-, Wirtschafts- und Sozial- sowie Umweltgeschichte, dem Bibliotheks- und Archivwesen sowie der Museologie gewonnen zu haben und damit einen facettenreichen Querschnitt durch unsere Profession aufbereiten zu können.
(Eva Pfanzelter)