Wie baut man einen Quanten-Simulator, ein System, in dem Atome bei Nullpunkt-Temperatur dasselbe Verhalten zeigen wie Elektronen und so Rückschlüsse auf Quantenphänomene ermöglichen? Warum sind Naturschutzgebiete in Südfrankreich so erfolgreich beim Unterstützen nachhaltiger Entwicklungsprozesse? Ist es im Französischen gegenüber dem Deutschen leichter oder schwieriger, Neologismen in die Sprache und in die Wörterbücher einzuführen, und woran liegt das? Und bei welcher Veranstaltung werden so innovative und schwierige Fragen aus den verschiedensten Disziplinen gleichzeitig behandelt?
Die Antwort: Es handelt sich natürlich um den Frankreich-Tag und um die Vergabe der Frankreich-Preise 2023 an Nachwuchs-Forscher:innen, die über Frankreich oder in Zusammenarbeit mit Frankreich ihre Masterarbeiten bzw. Dissertationen geschrieben haben. Dieser Tag, der die Wissenschaftskooperationen zwischen der Universität Innsbruck und französischen Hochschulen und grandes écoles in den Vordergrund stellt, fand am 14.12.2023 auf Einladung des Interdisziplinären Frankreich-Schwerpunkts der Uni Innsbruck in der Claudiana statt, im Beisein des Kulturrats der französischen Botschaft und Leiters des Institut français d’Autriche, M. Philippe Sutter, und der Wissenschaftsattachée der französischen Botschaft, Mme Nina Grisot. Auch die neuen Honorarkonsulin Frankreichs in Innsbruck, Frau Mag. Andrea Pegger, war gekommen. Von Seiten der Universität Innsbruck war Dr. Thomas Baumgartner in Vertretung der Rektorin, Prof. Veronika Sexl, und der Leiterin der Internationalen Dienste, Dr. Barbara Tasser, dabei und lobte die Aktivitäten und Initiativen des Frankreich-Schwerpunkts in den letzten 22 Jahren. Nun ist aber Veränderung angesagt, denn die Internationalen Dienste der Universität Innsbruck wurden evaluiert und sind nun in einem Umstrukturierungsprozess begriffen, in dem die Länderzentren in dieser Form nicht mehr weitergeführt werden.
Prof. Eva Lavric, die langjährige Leiterin des Frankreich-Schwerpunkts, blickte in ihrer Rede auf die Sternstunden des „Pôle interdisciplinaire d’études françaises de l’université d’Innsbruck“ zurück und dankte allen jenen, die zu seinem Blühen und Gedeihen beigetragen hatten. Sie schloss mit den Worten: „Die Geschichte der privilegierten Kooperation zwischen der UIBK und der französischen Botschaft ist eine Erfolgsgeschichte. Die Form, die Struktur, wird sich verändern, aber, und dessen bin ich mir sicher, die Kooperation zwischen Innsbruck und Frankreich wird weiter sprießen und gedeihen, und damit wird diese Erfolgsgeschichte weitergehen!“
Die Frankreich-Preise 2023
Kategorie Diplom-/Masterarbeit
- Louis Lafforgue
„Study of a dipolar gas confined in a one-dimensional lattice and construction of a new imaging setup for the ERBIUM experiment”
Laudatio: Univ.-Prof.in Dr.in Francesca Ferlaino (Institut für Experimentalphysik) - Mag. Carlotta Sauerwein-Schlosser
„Großschutzgebiete als Treiber ökonomisch nachhaltiger Entwicklungsprozesse? Eine Untersuchung der Grenzregion Mont Viso in den Cottischen Alpen“
Laudatio: Univ.-Prof. i.R. Dr. Martin Coy (Institut für Geographie)
Kategorie Dissertation
- Dr.in Sara Aufinger-Scheed
„Neologismen im Deutschen und Französischen: ein Vergleich“
Laudatio: Univ.-Prof. Dr. Pius ten Hacken (Institut für Translationswissenschaft)
(Eva Lavric)