„Die Zuerkennungen der diesjährigen Nobelpreise in Medizin, Physik und Chemie zeigen einmal mehr den großen Nutzen von exzellenter Grundlagenforschung. So werden im Bereich der Medizin die Ungarin Katalin Karikó und der US-Amerikaner Drew Weissman für ihre Pionierleistungen bei der mRNA-Forschung ausgezeichnet, mit der sie den Grundstein für die Entwicklung entsprechender Impfstoffe gelegt haben, die dann während der Pandemie sehr schnell erfolgreich eingesetzt werden konnten. Auch in der Physik wurden mit Anne L’Huillier, Pierre Agostini und Ferenc Krausz drei Wissenschaftler:innen ausgewählt, die tief in die Grundlagen der Optik eingestiegen sind und mit ihren Erkenntnissen die Möglichkeit schaffen, nicht zuletzt auch molekulare Strukturen und Prozesse im menschlichen Organismus zu erkennen und zu verstehen. Auch das könnte mittelfristig zu neuen Diagnose- und Heilmethoden führen. Und auch Moungi G. Bawendi, Louis E. Brus und Alexej I. Ekimow, seit heute Träger des Chemie-Nobelpreises, haben mit ihrer Forschung zu den Nanopunkten dazu beigetragen, die Entwicklung von LED-Lichtquellen voranzutreiben, die – neben vielen anderen Anwendungen – auch bei der exakten Entfernung von Tumorgewebe hilft. Ihnen allen gratuliere ich und wünsche weiterhin viele tolle Forschungserkenntnisse“, betont die Rektorin der Universität Innsbruck, die selbst auch Grundlagen im Bereich der Leukämie beforscht hat.
Nutzen für alle schaffen
Veronika Sexl geht es aber auch um ein Plädoyer für die Grundlagenforschung: „Die Auswahl der heurigen Nobelpreisträger:innen hat mich sehr gefreut, denn sie zeigt zwei Dinge: Gute Grundlagenforschung führt letztlich zu einem Nutzen für uns alle, und – auch das freut mich sehr – Wissenschaftler:innen rücken deutlich stärker in den Fokus. Was sich aber auch zeigt, ist, dass die Grundlagenforschung eine stabile, langfristige und zukunftsorientierte Finanzierung benötigt, um letztlich erfolgreich zu sein, in der Folge auch zu konkreten Anwendungen führt und somit einen Nutzen für alle bringt. Mein Appell an die Politik ist deshalb: Stärkt die Grundlagenforschung in Österreich, stärkt die Universitäten als definierte Orte dieser Grundlagenforschung und stärkt den Wissenschaftsfonds (FWF), der unseren Wissenschaftler:innen die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung stellt! Diese Investitionen sind Investitionen in die Zukunft!“