Der Sport hat in Innsbruck eine lange Tradition. Schon seit den 1930er-Jahren werden hier bedeutende Großveranstaltungen ausgetragen, darunter FIS-Wettkämpfe, die Olympischen Winterspiele 1964 und 1976, die Olympischen Jugendwinterspiele, Universitätsmeisterschaften, das Bike-Spektakel Cranxworx und viele Europa- und Weltmeisterschaften in unterschiedlichsten Sportarten. Aber der Sport in Innsbruck ist nicht nur Leistung und Wettbewerb, er ist auch ein Teil unseres Lebensgefühls und Lebensstils und spielt somit auch eine wichtige gesellschaftliche Rolle. „Es freut mich sehr, dass diese Tagung in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Innsbruck stattfindet, und bedanke mich im Namen der Universität bei Stadtarchiv und Stadtmuseum Innsbruck für die gute Zusammenarbeit. Diese gemeinsame Veranstaltung wird es uns ermöglichen, die Geschichte des Sports in unserer Stadt noch besser zu verstehen und zu dokumentieren“, sagte Rektorin Veronika Sexl bei der Eröffnung der Tagung Sportstadt Innsbruck – Interdisziplinäre Perspektiven auf Sport und Gesellschaft. „Solche Tagungen braucht es, damit Stadt und Universität noch mehr zusammenwachsen“, freute sich Bürgermeister Georg Willi in seiner Begrüßung.
Thematisiert wurden von den Expert:innen unter anderem das Selbstbild der Stadt, aber auch Spannungsfelder und Leerstellen, zum Beispiel der umkämpfte Freizeitraum, die fehlende Erinnerung an die Olympischen Winterspiele oder die ambivalente Rezeption von Großveranstaltungen in der städtischen Bevölkerung. Weitere wichtige Fragestellungen im Rahmen der Tagung umfassten Vereine und deren Geschichte sowie Erinnerungskultur, die Rolle des Ehrenamts und Fanaktivitäten, die Entwicklung der Stadtplanung in Bezug auf Sportstätten, das Verhältnis von Leistungs- und Breitensport, Gewalt im Sport, Doping, Genderbilder sowie neue Entwicklungen wie E-Sport.
Die Ergebnisse der zweitätigen Veranstaltung dienen auch zur Vorbereitung weiterer Aktivitäten im Rahmen des Jubiläums der Olympischen Winterspiele 1976-2026.