Am heutigen Großen Ehrungstag fanden sich Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, darunter Staatssekretär Florian Tursky, Bürgermeister Georg Willi und Landeshauptmann und Landtagspräsident a.D. Herwig van Staa, in der Aula der Uni Innsbruck ein, um am traditionellen Dies Academicus teilzunehmen. „An diesem Tag bedanken wir uns bei jenen Menschen, die etwas Besonderes für unsere Gemeinschaft getan haben“, sagte Rektorin Veronika Sexl, die ihre Grußworte zum Anlass nahm, um über die ersten Monate ihrer Amtszeit zu sprechen. Sie schilderte die positiven Begegnungen mit engagierten Menschen und hob erfreuliche Anlässe, wie die Eröffnung des Neubaus am Campus Innrain hervor. Sexl bezog aber auch Stellung zur finanziellen Situation der Universität, die sie aufgrund der allgemeinen Teuerung „weniger euphorisch stimmt.“ Umso mehr brauche die Universität Partner:innen, Freund:innen und Gönner:innen wie eben jene Menschen wie die Geehrten, so Sexl abschließend. Ihr besonderer Dank galt auch ihrem Amtsvorgänger, Altrektor Tilmann Märk.
Die Geehrten sind:
Ehrenring
Univ.-Prof. i. R. Dr. Dr. h.c. mult. Tilmann Märk, Innsbruck
Tilmann Märk (*1944) hat als Physiker, Hochschullehrer und Wissenschaftsmanager die Universität Innsbruck in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend mitgeprägt. Nach einer erfolgreichen Laufbahn als Wissenschaftler wurde Märk 2003 zum Vizerektor für Forschung ernannt. 2011 übernahm er, nach dem Wechsel von Karlheinz Töchterle ins Wissenschaftsministerium, interimistisch das Amt des Rektors, bevor er später offiziell in diese Funktion gewählt wurde – eine Position, die er fast 12 Jahre ausübte. Schon als Vizerektor entwickelte Märk das Forschungsschwerpunktsystem als eine interfakultäre und interdisziplinäre Struktur zur universitätsinternen Vernetzung, das heute österreichweit als vorbildlich gilt. Ein besonderes Anliegen war Tilmann Märk das 350-jährige Universitätsjubiläum im Jahr 2019. Mit einer Vielzahl von Aktivitäten gelang es, die gesamte Universität einzubinden und über das Jahr hinweg die Universität gegenüber der Stadt und Region zu öffnen. Als langjähriger Vorsitzender der Tiroler Hochschulkonferenz engagierte sich Märk auch für den gesamten Wissenschaftsstandort Tirol und in der österreichischen Universitätenkonferenz war er Mitglied des Präsidiums. Auf europäischer Ebene sicherte er die Position der Universität Innsbruck ab, indem er sie in die Aurora European University Alliance hineinführte.
Den Ehrenring der Universität Innsbruck können nur fünf Persönlichkeiten gleichzeitig tragen. Neben seinen Vorgängern Manfried Gantner, Hans Moser und Christian Smekal ist Tilmann Märk nun der vierte Träger des Ehrenrings.
Ehrensenator
Dr. Werner Ritter, Innsbruck
Werner Ritter (*1957) war zehn Jahre lang Mitglied des Universitätsrats der Universität Innsbruck, von 2018 bis 2023 leitete er diesen als Vorsitzender. Während seiner Amtszeit prägte er die Entwicklung der Universität Innsbruck maßgeblich mit. Durch seine Art der Vorsitzführung war er stets ein ausgleichender Akteur zwischen allen bedeutenden Universitätsgremien und förderte den Austausch und Dialog zum Wohl der Universität. Darüber hinaus hat Ritter durch die Einsetzung von Delegationen in speziellen Bereichen – etwa der Finanzdelegation oder dem Beirat der Uniholding für Beteiligungen – strategische Weichenstellungen optimal vorbereitet und vorangetrieben. Ein besonderes Anliegen war ihm außerdem die Förderung der Digitalisierung, der Spitzenforschung sowie der Wissenstransfer zwischen der Universität Innsbruck und der Wirtschaft bzw. Gesellschaft. Als Unterstützer und Förderer der ersten Stunde setzte sich Ritter im Jahr 2016 für die Einrichtung des Förderkreises 1669 ein.
Werner Ritter ist selbst ein Absolvent der Universität Innsbruck, wo er Physik studierte und im Bereich Atom- und Festkörperphysik promovierte. Nach einem weiteren Studium und Karrierestationen im In- und Ausland leitete er von 2003 bis 2020 die Siemens-Niederlassung in Innsbruck.
Ehrenbürger:innen
Mag.a Gabriela Dür, Lauterach
Gabriela Dür (*1957) war von 2003 bis 2021 Vorständin der Abteilung für Wissenschaft und Weiterbildung im Amt der Vorarlberger Landesregierung. In dieser Funktion war sie u.a. für die Erarbeitung des Wissenschaftskonzepts des Landes Vorarlberg zuständig, in dem der Universität Innsbruck als Volluniversität eine zentrale Stellung als „Landesuniversität für Vorarlberg“ zukommt. Gabriela Dür zu verdanken ist insbesondere auch die langjährige ideelle Förderung und finanzielle Unterstützung des universitären Forschungsinstituts für Textilchemie und Textilphysik in Dornbirn: Durch die vom Land Vorarlberg zur Verfügung gestellten Mittel wurde der wissenschaftliche Nachwuchs am Forschungsinstitut maßgeblich gefördert. Als Alumna – sie absolvierte das Lehramtsstudium in den Fächern Deutsch und Englisch – blieb sie den Zielen ihrer Universität stets verbunden.
Mag. Rainer Seyrling, Innsbruck
Rainer Seyrling (*1975) ist seit 2010 Vorstand der Abteilung Wirtschaftsstandort, Digitalisierung und Wissenschaft beim Land Tirol. In dieser aber auch in seinen vorherigen Funktionen im Amt der Tiroler Landesregierung, z.B. als Büroleiter von Landesrätinnen und -räten, hat er die Bedeutung von Wissenschaft und Bildung in Tirol kontinuierlich gestärkt. Zu seinen ideellen und materiellen Verdiensten zählen u.a. die Neugestaltung und der Ausbau der Förderprogramme des Landes Tirol, wie beispielsweise das K-Regio-Förderprogramm. Die Abteilung von Rainer Seyrling hat sich seit 2019 außerdem für die Einrichtung von neun Stiftungsprofessuren des Landes an der Universität Innsbruck eingesetzt. Als erfolgreicher Alumnus der Rechtswissenschaften ist er wichtiger Brückenbauer zwischen Universität, Politik und Gesellschaft.
Auszeichnungen für Studierende
Im Rahmen der Ehrungen wurden auch die Best Student Paper Awards für hervorragende Leistungen von jungen Nachwuchsforscher:innen an der Universität Innsbruck verliehen. Marcel Amoser, Leander Haug, Philipp Jaufenthaler, Rudolf Markt, Magdalena Salzburger und Verena Sperk erhielten für ihre wissenschaftlichen Arbeiten jeweils 1.000 Euro, zur Verfügung gestellt vom Unternehmen MED-EL.