Dabei beleuchteten mehrere Expert:innen verschiedene Perspektiven zu diesem zentralen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Thema.
Prof. Markus Beham (Universität Innsbruck/Universität Passau) leitete mit einem Vortrag zur Nachhaltigkeit im Europa- und Völkerrecht in das Thema ein. Seine Ausführungen verdeutlichten den rechtlichen Rahmen sowie die Art und Weise, wie Nachhaltigkeit operationalisiert werden kann.
Der zweite Impulsvortrag von Prof. Louisa Parks (School of International Studies, Universität Trient) beschäftigte sich mit dem Thema aus einem gesellschaftlichen und politischen Blickwinkel und zwar mit der Frage, welche Rolle soziale Bewegungen in der Klimapolitik spielen (und gespielt haben). Dabei ging die Vortragende auch darauf ein, welche Wellen sozialer Bewegungen sich über die Zeit hin entwickeln (advocacy- vs. protest-oriented) und wie das Recht ein Werkzeug dieser Bewegungen sein kann.
Ein weiteres mögliches Werkzeug im Bereich des Klimawandels wurde durch Prof. Elena Fasoli (Trento University) vorgestellt, die Gerichtsverfahren zum Klimawandel anhand ausgewählter Fälle beleuchtete. Allerdings wird von Expert:innen zum Teil bezweifelt, ob dies eine praktikable Lösung für die Zukunft darstelle – oft wird es auch nur die „zweitbeste Option“ genannt.
Der Vortrag von Pier Marco Rosa Salva und Prof. Elena D’Orlando (beide Universität Udine) drehte sich um eine der praktischen Seiten des Klimaschutzes: Die Rolle von lokalen Körperschaften in der Energiewende und die sog „Renewable Energy Communities“.
Last but not least stellte eine Studierende der Universität Innsbruck, Elena Sandulli, das Thema ihrer Diplomarbeit vor: Die Rolle nationaler Verfassungen im Bereich der Generationengerechtigkeit und des Umweltschutzes. In der modernen Verfassungslehre spielt die Projektion auf die Zukunft hin und der Schutz zukünftiger Generationen eine immer größere Rolle. In diesem Sinne lässt sich auch die im letzten Jahr vorgenommene Reform der italienischen Verfassung verstehen, die das Interesse zukünftiger Generationen in Bezug auf die Umwelt mitaufnimmt.
Eine spannende Diskussion und Zusammenfassung durch Federica Cittadino (Eurac Research Bozen) rundeten den Nachmittag ab.
(Sophie Mair)