Mit seinem Gesetz vom 10. Dezember 1924, betreffend Maßnahmen zum Schutze der Natur, kurz Naturschutzgesetz, schuf das Land Tirol jene gesetzliche Grundlage, auf welcher der Naturschutz in Tirol noch heute beruht. Das Gesetz ermöglichte den Landesbehörden, Naturdenkmäler und Banngebiete zu schaffen sowie Maßnahmen zum Schutz des Landschaftsbildes und von Tier- und Pflanzenarten zu setzen. Wie es zu diesem Gesetz kam und welche Wirkung es entfaltete, thematisieren die ersten Beiträge des neu eröffneten Blogs Naturschutzgeschichte(n).
Lukas Rieder schildert in seinem Beitrag die Entstehungsgeschichte des Tiroler Gesetzes von 1924. Er legt dar, wer sich für den Naturschutz einbrachte und welche gegenläufigen Interessen es zu berücksichtigen galt. Patrick Kupper blendet auf die Anfänge des amtlichen Naturschutzes in der Habsburger Zeit zurück und deckt Kontinuitätslinien in die 1920er Jahre auf. Jasmin Brunner beschäftigt sich mit der Bergwacht, die in Tirol 1927 und damit österreichweit erstmalig gesetzlich verankert wurde. Die neue Organisation sollte nach bayrischem Vorbild dem Naturschutz in den Bergen Nachdruck verleihen. Nadia Winkler schließlich widmet sich dem 1928 zum Naturschutzgebiet erklärten Karwendel, das mit seiner Ausdehnung von über 500 km2 weitum einmalig war. Dass die erlassenen Regelungen Wirkung zeigten, belegen schon bald ausbrechende Kontroversen und Konflikte.
Das Blog „Naturschutzgeschichte(n)“ ist von Prof. Patrick Kupper zusammen mit Studierenden des Masterstudiums Geschichte der Universität Innsbruck konzipiert worden. Für ihre Beiträge werteten die Autorinnen und Autoren Akten des Tiroler Landesarchivs aus. Die Archivarin Dr. Gertraud Zeindl unterstützte sie in ihren Recherchen, und das Landesarchiv gestattete, in den Blogbeiträgen Ausschnitte aus Originalakten zu reproduzieren. Weitere Blogbeiträge zur Geschichte des Naturschutzes in Tirol und darüber hinaus sind bereits in Planung. Sie werden in den kommenden Wochen und Monaten in unregelmäßigen Abständen im Blog veröffentlicht werden.