Einen kurzen Überblick und eine Einführung in das Thema gab Dr. Elisabeth Rieder (Bildungsdirektion für Tirol), die vielen noch aus ihrer früheren Tätigkeit als Behindertenbeauftragte an der Universität Innsbruck bekannt ist. Als eben diese erstellte sie während der Corona-Pandemie mit Mag. Bettina Jeschke das Handbuch zur inklusiven und barrierefreien Lehre, eine umfassende Sammlung an Werkzeugen und Informationen zur Entwicklung qualitativ hochwertiger barrierefreier Lehre für alle. Damit soll Lehrenden bei der Umsetzung geholfen und Studierenden eine inklusive und barrierefreie Teilhabe und somit Chancengleichheit ermöglicht werden.
Die Behindertenbeauftragte der Universität Innsbruck, Mag. Bettina Jeschke, stellte anschließend ihren Aufgabenbereich und das bereits erwähnte Handbuch im Detail vor. Neben den Tools und Tipps zur Erstellung von Lehr- und Lernunterlagen, sowie zur Vorbereitung von Exkursionen, Vorträgen und Veranstaltungen finden sich darin auch detaillierte Informationen zu den einzelnen Behinderungen und Beeinträchtigungen. Im Sinne der Benutzerfreundlichkeit wurden die Inhalte dieser umfangreichen Sammlung in thematische Einzeldokumente aufgegliedert und stehen Lehrenden (sowie allen Interessierten) in dieser Form auf der Webseite der Behindertenbeauftragen unter dem Punkt „Information für Lehrende“ zur Verfügung.
In der anschließenden Diskussion wurde ganz klar, wie wichtig es ist, über Barrierefreiheit zu reden und Betroffene zu fragen, was sie brauchen. Oder wie Rieder sagt: „Die betreffenden Studierenden mit Behinderungen und / oder chronischen Erkrankungen sind immer selbst die Expert:innen in eigener Sache. Sie wissen am besten, wie sie unterstützt werden können und unterstützt werden möchten. Nach dem Motto der Menschen mit Behinderungen bzw. Beeinträchtigungen: ‚Nichts über uns ohne uns!‘“
Im dritten Teil der Veranstaltung stellten Prof. Bork-Hüffer, Johannes Melchert, MSc und Jan Misera, MSc die Vertiefungsrichtung „Enabling Cities“ im MSc Geographie vor, bevor sie das Wort an eine Gruppe ihrer Studierenden übergaben. Denn im Rahmen der Vertiefungsrichtung entstand das Teilprojekt „Uni for all“, das zum Ziel hatte, mehr Bewusstsein für die Vielfältigkeit von Behinderungen zu schaffen und aufzeigen, wie Wissen und entsprechendes Handeln sich positiv auf das Studium und den Alltag (nicht nur) am Campus auswirken. Dazu arbeiteten die Studierenden mit Fokusgruppen, Expert:inneninterviews und mobilem Eye-Tracking. Das Ergebnis lässt sich hören, nämlich in der Podcast-Reihe „Hörsaal ohne Barrieren“. Die Podcasts sind auch auf der Webseite der Behindertenbeauftragten verlinkt. Bereits der kleine Ausschnitt aus einem der Podcasts führte zu einer angeregten Diskussion über konkrete bauliche Barrieren.
Nach dem offiziellen Teil nutzten viele der Anwesenden noch die Möglichkeit, sich mit den Vortragenden auszutauschen und die Projektergebnisse im Rahmen einer Posterpräsentation und anhand einer virtuellen Tafel näher kennen zu lernen.