Veranstaltet wird die Christoph-Probst-Lecture von den beiden Innsbrucker Universitäten gemeinsam mit der Universitätspfarre. Auch in diesem Jahr waren wieder Nachfahren von Christoph Probst nach Innsbruck gekommen. In ihrer Begrüßung zur 5. Auflage dieser im Jubiläumsjahr 2019 initiierten Veranstaltungsreihe hob Rektorin Veronika Sexl hervor, dass Christoph Probst als Symbol für unerschütterliche intellektuelle Integrität und moralischen Mut stehe. Sein Einsatz für die Wahrheit und sein Widerstand gegen Tyrannei dienten als Inspiration für alle, die sich für eine gerechtere Welt einsetzen. Sie betonte dabei auch die Bedeutung von Bildung und intellektueller Arbeit in Zeiten der Unterdrückung, denn Wissen und kritisches Denken seien mächtige Werkzeuge im Kampf gegen Ungerechtigkeit. Der Initiator der Christoph-Probst-Lecture, Dekan Dirk Rupnow, zitierte aus den Flugblättern der „Weißen Rose“ und zog Parallelen zu aktuellen Entwicklungen.
Cengiz Günay ist Direktor des Österreichischen Instituts für internationale Politik und beschäftigt sich mit der Entwicklung von Demokratien und dem Aufstieg neuer autoritärer Regierungsformen. In seinem Vortrag betonte er, dass diese Entwicklungen stark differenziert werden müssten, „denn die Dinge sind nicht so schwarz und weiß, wie sie in den Medien gerne dargestellt werden.“ Seine Analyse neuer Formen des Autoritarismus und demokratischer Versuche von Opposition und Widerstand sowie die ausführliche Diskussion mit den zahlreichen Besucher:innen in der Aula der Universität sind in dieser Aufzeichnung in ganzer Länge zu sehen: