Porträtfoto von Nadja Gruber

Nadja Gruber, die Drittplatzierte bei den Euregio-Jungforscher:innen-Preisen 2024

Eure­gio Awards 2024 in Alp­bach ver­ge­ben

Für die drittbeste Arbeit wurde Nadja Gruber vom Institut für Mathematik der Universität Innsbruck in Alpbach mit einem der diesjährigen Eure­gio Awards 2024 ausgezeichnet. In einem multidisziplinären Team hat sie einen KI-gesteuerten Ansatz zur Analyse von Gehirnregionen bei Frühgeborenen entwickelt. Das Projekt entstand in enger Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Innsbruck.

Der Euregio-Jungforscher:innenpreis ist für die drei Erstplatzierten mit 5.000, 2.500 und 1.000 Euro dotiert. Im Jahr 2024 haben sich 44 unter 35-jährige Forscher:innen beworben, die aus der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino stammen oder an einer Forschungseinrichtung in der Euregio tätig sind. Die Forschungsarbeiten konnten aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen stammen und allgemeine Aspekte zur künstlichen Intelligenz ebenso behandeln wie ethische und verwaltungstechnische oder ausgewählte Anwendungsgebiete wie Mobilität, Bildung und Pflege.

Die Mathematikerin Nadja Gruber hat im Rahmen ihres PhD-Studiums in einem multidisziplinären Team am Forschungszentrum VASCage einen KI-gesteuerten Ansatz zur Analyse von Gehirnregionen bei Frühgeborenen entwickelt. Frühgeburten treten vor der 37. Schwangerschaftswoche auf und sind eine der häufigsten Ursachen für den Tod von Säuglingen, von denen weltweit bis zu 18 % betroffen sind. Bei Frühchen werden häufig MRT-Scans durchgeführt, um Anomalien des Gehirns zu erkennen, wobei die Vorhersagen auf der manuellen Analyse von Radiolog:innen beruhen. Ein neuer Deep-Learning-Algorithmus von Nadja Gruber, der in der Fachzeitschrift Artificial Intelligence in Medicine veröffentlicht wurde, wurde in klinische Arbeitsabläufe integriert, um Diagnose und Behandlung zu unterstützen. "Unser Tool bietet benutzerfreundliche Schnittstellen und verbessert die Ergebnisse für Frühchen, indem es präzise klinische Entscheidungen ermöglicht", sagt die Jungforscherin. Das Projekt entstand in enger Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Innsbruck, insbesondere den Kliniken für Radiologie und Pädiatrie, unter der Betreuung von Prof. Elke Gizewski.

Künstliche Intelligenz (KI) im Fokus

Im Rahmen der Euregio Awards (Euregio-Jungforscher:innenpreis und Euregio-Innovationspreis) setzten sich Jungforscher:innen sowie Unternehmer:innen und Innovator:innen aus der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino mit dem Thema „Künstliche Intelligenz in der Euregio“ auseinander. Die besten Forschungsarbeiten sowie Produkt-, Prozess- oder Dienstleistungsinnovationen wurden am 17. August 2024 im Rahmen der Euregio Days am Europäischen Forums Alpbach ermittelt und gekürt. Überreicht wurden die von der Wirtschaftskammer Tirol und den Handelskammern von Bozen und Trient gestifteten Preise von Präsidentin Barbara Thaler (Wirtschaftskammer Tirol) und Präsident Michl Ebner (Handelskammer Bozen) im Beisein des Euregio-Präsidenten und Südtiroler Landeshauptmanns, Arno Kompatscher, des Tiroler Landeshauptmanns Anton Mattle und des Trentiner Landesrates Simone Marchiori. „Die Euregio Awards sind weit mehr als eine Auszeichnung. Die eingereichten Projekte sind wertvolle Ideengeber für die Euregio Tirol-Südtirol-Trentino. Mit den Auszeichnungen holen wir junge Talente und innovative Ansätze vor den Vorhang, welche Ansporn für weitere Forschung oder auch zukunftsweisende Projekte sein können. Gerade in Hinblick auf die Künstliche Intelligenz gibt es unzählige Anwendungsmöglichkeiten, die uns in den verschiedenen Bereichen des Lebens weiterhelfen können. Gleichzeitig bestehen aber auch offene Fragen, etwa rund um Ethik und KI-Kennzeichnungen, die es zu klären gilt“, betonte Landeshauptmann Anton Mattle.

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