Über hundert KollegInnen, FreundInnen, WegbegleiterInnen, Studierende und SchülerInnen des Jubilars fand sich am Institut für Archäologien im Kleinen Hörsaal im Ágnes-Heller-Haus ein um den nichtsahnenden Jubilar mit einer Feier zu seinem Ruhestand nach über 30 Jahren Wirken an der Universität Innsbruck zu überraschen.
In zahlreichen Wortspenden durch Univ.-Prof. Mag. Dr. Dirk Rupnow, den Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät, durch Dr. Isabelle Brandauer, der Leiterin des Kulturamtes der Stadt Innsbruck, durch Ass.-Prof. Mag. Dr. Barbara Hausmair vom Fachbereich Mittelalter- und Neuzeitarchäologie, durch DI Walter Hauser, den Leiter des Bundesdenkmalamtes/Landeskonservatorat für Tirol sowie durch assoz.-Prof. Mag. Dr. Florian M. Müller, den Leiter des Instituts für Archäologien, wurde Harald Stadler als Forscher und Universitätslehrer gewürdigt wie auch als Persönlichkeit charakterisiert.
Zur Person: Harald Stadler
Geboren am 6. März 1959 in Lienz, wo er auch seine Schulzeit verbrachte, absolvierte Harald Stadler seinen Präsenzdienst beim Österreichischen Bundesheer als einjährig Freiwilliger. An der Universität Innsbruck studierte er dann Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie und Geschichte des Mittelalters und promovierte 1985 mit der Arbeit „Die vor- und frühgeschichtlichen Funde vom Sonnenburger Hügel. Ein Beitrag zur Siedlungskeramik in Tirol“. Die folgenden Jahre war Harald Stadler als freier Archäologe tätig. So kümmerte er sich als freier Mitarbeiter des Bundesdenkmalamtes um Nordtirol und insbesondere „seinen“ Heimatbezirk Lienz. Dort war er auch Mitarbeiter im Forschungsprojekt „Mesolithische Jägerraststation am Hirschbühel, Gemeinde St. Jakob im Defereggental". Nach Stationen bei der Stadtarchäologie Wien, der Mitarbeit am Forschungsprojekt „Archäologie und Bauanalyse im Dom von Trient, Italien“ und einer Anstellung am damaligen Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung erhielt er 1992 eine Assistentenstelle am damaligen Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Innsbruck, der er bis heute treu blieb. 2000 erfolgte dort mit der Arbeit „Untersuchungen zur neuzeitlichen Keramikproduktion im Pustertal am Beispiel der Hafnerei Höfer-Troger-Steger in Abfaltersbach“ die Habilitation für das Fach „Ur- und Frühgeschichte sowie Mittelalter- und Neuzeitarchäologie“ und die Ernennung zum Universitätsdozenten und dann zum außerordentlichen Universitätsprofessor. 2010 wurde Harald Stadler schließlich Professor für Ur- und Frühgeschichte sowie Mittelalter- und Neuzeitarchäologie am Institut für Archäologien.
Harald Stadlers Interessen ebenso wie seine Forschungen und Publikationen reichen von der Ur- und Frühgeschichte des inneralpinen Raumes bis zur Archäologie der Gegenwart, eine Besonderheit, die sich auch – einmalig in ganz Österreich– im Studienangebot des Instituts für Archäologien in Innsbruck widerspiegelt und es den Studierenden ermöglicht, in dieser zeitlichen Spanne zu studieren. Der dort ins Leben gerufene Fachbereich für Mittelalter- und Neuzeitarchäologie, den Harald Stadler aufgebaut hat und seit vielen Jahren leitet, trug maßgeblich zur Etablierung dieser Disziplin in Westösterreich bei.
„Opfer der eigenen Begeisterung“ – Festschrift für Harald Stadler
Als Höhepunkt des Abends konnte dem Jubilar die Publikation „Opfer der eigenen Begeisterung. Festschrift für Harald Stadler zum 65. Geburtstag“ überreicht werden. Herausgegeben von Anna-Elisabeth Awad-Konrad, Hubert Ilsinger, Florian M. Müller und Elisabeth Waldhart beinhaltet das 700 Seite starke und knapp zweieinhalb Kilo schwere Buch 64 Beiträge von insgesamt 87 Autorinnen und Autorinnen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein, Dänemark und den USA.
Die Drucklegung dieser Publikation, die in der Reihe Nearchos im Verlag A. Weger, Brixen erschien, wurde dankenswerterweise ermöglicht durch Förderungen durch das Land Tirol, das Land Vorarlberg, die Autonome Provinz Bozen-Südtirol, die Stadt Innsbruck, die Philosophisch-Historische Fakultät, das Vizerektorat für Forschung und das Interdisziplinäre Forschungszentrum „Regionalgeschichte Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino“ der Universität Innsbruck, die Gemeinde Lavant, die Gemeinde Virgen, die Gemeinde Heinfels, die Gemeinde Tristach, die Bezirkshauptmannschaft Lienz, den Archäologischen Dienst Graubünden, das Amt für Kultur – Abt. Archäologie in Vaduz, die Anton Rauch GmbH & Co KG, den Verein zur Förderung der Stadtarchäologie und Stadtgeschichte in Hall in Tirol, den Heimatkunde- und Museumsverein Wattens-Volders, das Archäologische Forschungsnetzwerk Innsbruck (AFIN) sowie zahlreiche private Spenderinnen und Spender.
„Für den Jubilar soll die Lektüre des Buches nicht in geruhsamen Stunden des (Un-)Ruhestandes erfolgen, sondern diese vielmehr als Denkanstoß, Inspiration und Quelle für weitere Forschungen und Projekte verstanden werden, von denen wir Harald Stadler von Herzen noch viele spannende wünschen“, äußerte Florian M. Müller im Namen der HerausgeberInnen und des Instituts für Archäologien.
(Florian M. Müller)