Der Österreichische Frauenpreis 2024 ist Mitte November bei einem Festakt in Wien in unterschiedlichen Kategorien vergeben worden. Gundula Ludwig vom Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck (CGI) der Universität Innsbruck erhielt den Käthe-Leichter-Anerkennungspreis der Arbeiterkammer Wien. Sie wurde laut Frauenministerium für ihr bemerkenswertes Engagement in der interdisziplinären Geschlechterforschung, insbesondere für ihre Arbeiten zu Gesellschafts-, Staats-, Macht- und Demokratietheorien aus queer-feministischer Perspektive sowie ihre Forschung zu Politischer Ökonomie, Körper- und Biopolitiken und Gewalt und Geschlecht geehrt.
Rektorin Veronika Sexl gratulierte der Preisträgerin. „Gundula Ludwig leistet Hervorragendes im Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung. Mit dem Preis wird ihre und die Arbeit aller Mitarbeiter:innen des CGI gewürdigt. Unsere Gesellschaft wird dank ihren Bemühungen um wesentliche Aspekte bereichert. Der Universität ist es ein großes Anliegen, die Gleichstellung in allen Bereichen, auch intern, zu forcieren und gerade Frauen auf ihrem Karriere- und Bildungsweg zu unterstützen.“
Zur Person
Seit 2021 ist Gundula Ludwig Professorin für Sozialwissenschaftliche Theorien der Geschlechterverhältnisse an der Universität Innsbruck und Leiterin der Forschungsplattform CGI.
Nach einem Studium der Erziehungswissenschaften und Kritischen Geschlechter- und Sozialforschung an der Universität Innsbruck, Universität Wien, Humboldt-Universität zu Berlin und der University of New Orleans promovierte Gundula Ludwig 2010 am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien im Bereich queer-feministischer Staatstheorie. 2021 habilitierte sie sich mit einer Arbeit an der Schnittstelle von Politischer Theorie, Medizingeschichte und Gender Studies an der Universität Bremen.
Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck
Österreichischer Frauenpreis 2024 in Wien vergeben
Neben Gundula Ludwig erhielt Betina Aumair vom Bundesinstitut für Erwachsenenbildung den Käthe-Leichter-Anerkennungspreis, ihrer wurde von der Österreichischen Nationalbank gestiftet. Insgesamt gab es in unterschiedlichen Rubriken 12 Ausgezeichnete. Andrea Brem wurde für ihr Engagement im Bereich des Gewaltschutzes der Grete-Rehor-Staatspreis und Margit Schratzenstaller für ihre Forschung in den Wirtschaftswissenschaften (Genderbudgeting) der Käthe-Leichter-Staatspreis zuerkannt. Der Festakt hat am Dienstag, 12. November 2024, in Wien stattgefunden. Die Preise werden unter dem Dach des Österreichischen Frauenpreises als Würdigung exzellenter frauen- und gleichstellungspolitischer Leistungen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen vergeben.
Der Käthe-Leichter-Preis, auf Initiative von Frauenministerin Johanna Dohnal und Historiker Herbert Steiner entstanden, ist nach der sozialdemokratischen Politikerin Käthe Leichter (1895–1942) benannt. Leichter gilt heute als eine der weltweit ersten Sozialwissenschaftler:innen und als eine der wichtigsten Pionier:innen auf dem Feld der Frauenforschung. Sie engagierte sich im Widerstandskampf gegen den Nationalsozialismus und wurde 1942 im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück ermordet.