Das Thema „Wissenssicherheit“ wird erst seit kurzem an österreichischen Universitäten diskutiert und ist in Zeiten der globalen Vernetzung eine Herausforderung für Wissenschaft und Administration. Anhand von Fallbeispielen vertrat der am Hoover-Institut der Stanford University lehrende Sinologe Tiffert die These, dass die in der westlichen Welt vorherrschenden Systeme der Forschungsverwaltung nicht geeignet sind, die in Zusammenarbeit mit autoritären Partnern auftretenden Risiken zu managen. Tiffert schlug in seinem Referat neue Mechanismen zur Risikobewertung, zum Risikomanagement und zur Risikominderung vor, die jedoch die grundlegenden Prinzipien der internationalen Zusammenarbeit, der institutionellen Autonomie und der akademischen Freiheit respektieren. Nach der Veranstaltung ergab sich noch die Möglichkeit des persönlichen Austausches mit Dr. Tiffert (siehe Foto).
Glenn Tiffert ist Wissenschaftler am Hoover Institution und China-Experte. Er arbeitet eng mit staatlichen und zivilgesellschaftlichen Partnern auf der ganzen Welt zusammen, um autoritäre Eingriffe in demokratische Institutionen zu dokumentieren und deren Widerstandskraft zu stärken. Tiffert hat sich eingehend mit der Sicherheit und Integrität von Wissensökosystemen, insbesondere der akademischen, unternehmerischen und staatlichen Forschung, der Wissenschafts- und Technologiepolitik und der feindlichen ausländischen Einflussnahme befasst. Derzeit ist er Mitglied des Exekutivausschusses der University Research Security Professionals Association, einer Organisation, die das Sicherheitsbewusstsein im akademischen Bereich stärken soll.
(Robert Rebitsch)