Vier Personen stehen vor einer roten Wand und halten zwei Tafel vor sich.

(v.l.): Landesrat Mario Gerber, Rektorin Veronika Sexl, FFG-Geschäftsführerin Karin Tausz und der Geschäftsführer der Standortagentur Tirol Marcus Hofer beim Pressegespräch zur Vorstellung des INNERGY Reallabors.

Realla­bor für die Ener­gie­wende

Die Universität Innsbruck forscht in verschiedenen Bereichen zur Defossilierung des Energiesystems. Im INNERGY Reallabor wird die Energiewende im zentralen Inntalraum unter Realbedingungen erprobt und Wege für deren Gelingen entwickelt. Das Leitprojekt wird von der Universität Innsbruck koordiniert, der Campus Technik wird zum Reallabor für eine fossilfreie Energiezukunft.

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Das INNERGY Reallabor verfolgt die Mission, schon heute im Energiesystem von morgen zu testen und zu entwickeln. Mario Gerber, Landesrat für Wirtschaft und Digitalisierung, erklärt: „INNERGY probt als Reallabor im zentralen Inntalraum die Energiewende. Dabei werden zukünftige Situationen im Energiesystem am aktuellen Energienetz getestet. Finanziert wird das INNERGY Innovationslabor von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), die bis 2028 937.000 Euro bereitstellt. Das Land Tirol steuert zusätzlich 300.000 Euro bei. Mit einem Ausbau erneuerbarer Energieträger trägt Tirol nicht nur maßgeblich zum Klimaschutz bei, sondern wir machen uns auch unabhängiger von ausländischen Energieimporten. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu TIROL 2050 energieautonom.“

Unter dem Dach des INNERGY Reallabors vereinen sich Akteur:innen aus Wissenschaft, Politik, Unternehmen und Energieversorger:innen um gemeinsam innovative Konzepte, Technologien und neue Wege zu erforschen, zu entwickeln und im realen Umfeld zu erproben. Das INNERGY Reallabor verschränkt dabei das INNERGY Innovationslabor und das INNERGY Leitprojekt.

Flexibilisierung des Fernwärmesystems

Veronika Sexl, Rektorin der Universität Innsbruck, führt aus: „Die Forschung rund um die Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind ein wichtiger Bestandteil der wissenschaftlichen Arbeit der Universität Innsbruck. Um den Anteil an erneuerbaren Energiequellen erhöhen zu können ist es entscheidend, einerseits Wärmetransport und -speicherung zu optimieren, damit möglichst wenig der Ausgangstemperatur verloren geht, andererseits die Abwärme zu nutzen und beispielsweise Großwärmepumpen einzusetzen. Um jedoch die Vorteile von Wärmespeichern voll auszuschöpfen, gilt es viele Fragen zu beantworten: Wann ist der optimale Zeitpunkt zum Beladen und Entladen des Wärmespeichers? Welcher Erzeuger lädt den Speicher mit welcher Temperatur – und wie viel Energie wird gespeichert? Wir haben mit diesem Projekt auch die Möglichkeit, den Campus Technikerstraße beim Ausstieg aus fossiler Energie als Reallabor zu verwenden. Daran arbeiten Kollege Wolfgang Streicher, Experte für den Einsatz von erneuerbarer Energie, und sein Team.“

Das INNERGY Leitprojekt versucht genau diese Fragen zu beantworten und beschäftigt sich im Detail mit der Flexibilisierung der Fernwärmeversorgung in der Tiroler Inntalfurche, genauer gesagt von Jenbach bis Innsbruck. Renommierte Tiroler Unternehmen und Organisationen setzen neun Teilprojekte um, die ein flexibles und effizientes Wärmeversorgungssystem (Erzeugung – Transport – Speicherung - Verbrauch) entwickeln, erproben und evaluieren.

Das INNERGY Innovationslabor

„Aufgabe des INNERGY Innovationslabors ist es, Unternehmen und Organisationen, sowie darüber hinaus auch Regionen und Gemeinden in ganz Tirol, bei der Umsetzung auf dem Weg zur Energieautonomie zu unterstützen. Zudem werden im Rahmen des INNERGY Innovationslabors gezielt Musterlösungen für die Dekarbonisierung aus dem Leitprojekt entwickelt, die als Vorbild für andere Unternehmen und Organisationen dienen“, so Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol. Geleitet wird das Innovationslabor gemeinsam von der Energieagentur Tirol sowie der Standortagentur Tirol.

Rupert Ebenbichler, Geschäftsführer der Energieagentur Tirol, ergänzt: „Die im INNERGY Reallabor entstehenden Synergien bieten eine einmalige Chance für TIROL 2050 energieautonom. Durch die Zusammenarbeit verschiedener Akteure werden wir in der Lage sein, innovative Lösungen zu entwickeln, die uns dabei helfen, den Energiebedarf in Tirol aus heimischen, erneuerbaren Ressourcen klimaschonend zu decken. Dies ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen und unabhängigen Energiezukunft für unser Land.“

„100 % Erneuerbare-Energie-Reallabore“

Karin Tausz, Geschäftsführerin der FFG, über die Leitinitiative „100 % Erneuerbare- Energie-Reallabore“: „Die Energiewende ist machbar. Reallabore zeigen, wie die Umstellung auf 100 % erneuerbare Energien nicht nur am Papier funktioniert, sondern auch in echten Umgebungen, das heißt in Regionen wo engagierte Menschen und Unternehmen an Lösungen arbeiten. Die fünf Reallabore in Österreich dienen als Blaupause für die Energiewende und werden von der FFG mit insgesamt 22 Mio. Euro gefördert.“

PEAK – Klima, Biodiversität und Nachhaltigkeit im Fokus

Die menschengemachte Klimakrise hat bereits heute massive Auswirkungen, die sich künftig weiter verstärken werden. Der Weltklimarat zeigt klare Folgen und mögliche Maßnahmen auf. An der Universität Innsbruck forschen zahlreiche Expert:innen zu Klima und Nachhaltigkeit.

Mit dem Projekt PEAK (Perspectives on Engagement, Accountability and Knowledge) bündelt das Kommunikationsteam der Universität Innsbruck diese Expertise und präsentiert die Köpfe hinter der Forschung.

Ziele für eine nachhaltige Entwicklung

Sustainable Cities and Communities

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, bieten weltweit einen neuen politischen Handlungsrahmen, um Armut jeglicher Art ein Ende zu setzen, Ungleichheit zu bekämpfen und dem Klimawandel zu begegnen. Das in diesem Beitrag beschriebene Projekt ist für die Umsetzung folgender Ziele relevant.

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Das derzeit wieder viel diskutierte Verhältnis von Öffentlichkeit und Wissenschaft wurde bei einer internationalen Tagung vom 20.03 bis 21.03.2025 im Ágnes Heller Haus der Universität Innsbruck in den Blick genommen. Organisiert wurde die Veranstaltung von den Instituten für Germanistik und Philosophie in Kooperation mit der Universität St. Gallen.

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