Im Beisein von Rektorin Veronika Sexl versammelten sich akademische Kolleg:innen, Freund:innen und Familie von Robert Rollinger am Montagabend in der Aula der Universität, um den 60. Geburtstag des Althistorikers und Altorientalisten zu feiern. Institutsleiterin Kordula Schnegg betonte Rollingers wichtige Rolle bei Institutszusammenführung von Alter Geschichte und Altorientalistik, verkörpert er doch in seiner Person beide Fachbereiche. Diese Neuausrichtung führte zu einem Alleinstellungsmerkmal des Instituts sowohl national als auch international und bereicherte die Forschung um viele zusätzliche Perspektiven, was unter anderem zu einer weniger eurozentristischen Ausrichtung führte. „Ihre Erfahrung, Ihr wissenschaftliches Netzwerk und Ihr Renommee als vielseitiger Experte für die Griechische Antike und die altorientalische Geschichte kommt uns als Universität, aber auch Ihren Kolleg:innen und Studierenden in hohem Maß zugute“, sagte Rektorin Sexl in ihrer Begrüßung. In Vertretung von Dekan Dirk Rupnow, der kurzfristig verhindert war, verlas Studiendekanin Brigitte Truschnegg dessen Grußworte, in denen Rupnow von gemeinsamen Exkursionserfahrungen berichtete: „Seine Begeisterung ist ansteckend und kaum jemand kann sich ihr entziehen.“ Er verwies auch auf Rollingers führende Beteiligung am österreichischen Exzellenzcluster EurAsian Transformations. Als Gratulanten aus den USA angereist waren seine langjährigen Kooperationspartner M. Rahim Shayegan vom Pourdavoud Institute for the Study of the Iranian World an der UCLA und Touraj Daryaee vom Dr. Samuel M. Jordan Center for Persian Studies UC Irvine. Den Festvortrag hielt Kai Ruffing von der Universität Kassel. Höhepunkt der Feier war schließlich die Überreichung einer dreibändigen Festschrift mit dem Titel „Navigating the Worlds of History“ an den Jubilar.
Zur Person
Robert Rollinger wurde 1964 in Bludenz geboren, studierte Altorientalistik, Geschichte und Alte Geschichte an der Universität Innsbruck und promovierte 1993 mit einer Arbeit zu Frühformen historischen Denkens. 1999 habilitierte sich Rollinger mit historisch-kritischen Untersuchungen zur Interaktion des Antiken Griechenlands und des Alten Orients. Nach einer Gastprofessur in Graz wurde er 2005 zum Professor für Kulturbeziehungen und Kulturkontakte zwischen den Kulturen des Alten Orients und des mediterranen Raumes an der Universität Innsbruck berufen. Zahlreiche Forschungsprofessuren führten ihn später nach Deutschland, Finnland und in die USA. Für seine Forschungen zu Kontakten zwischen Griechenland und dem Altem Orient, der Altorientalischen Geschichte, dem Geschichtsdenken, zu den antiken Autoren Herodot und Ktesias, den Achaimeniden und zur Imperiengeschichte wurde Robert Rollinger bereits vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2023 mit dem Ausonius-Preis der Universität Trier und 2024 mit der Ehrendoktorwürde der Universität Kassel. Seit 2018 ist er wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).