Drei Männer und zwei Frauen stehen für ein Gruppenfoto nebeneinander, die Frauen halten Urkunden.

Laudator Thomas Lörting, die Preisträgerinnen Christina Tonauer und Michaela Egger, Laudator Ronald Micura und Thomas Magauer für das Preis-Kuratorium.

Sos­novsky-Preise 2024 ver­lie­hen

Am 3. Juni wurden im CCB die diesjährigen Sosnovsky-Preise verliehen. Preisträgerinnen sind Dr. Christina Tonauer und Dr. Michaela Egger, die jeweils für ihre Dissertationen ausgezeichnet wurden.

Preisträgerin Dr. Michaela Egger befasst sich in ihrer Arbeit „Exploring structure, function and molecular mechanisms of riboswitches and ribozymes using fluorescence spectroscopic techniques“ mit RNA-Molekülen als molekulare Schalter (Riboschalter) – RNA fungiert nicht nur als Botenmolekül, sondern auch als wichtiger Regulator und Katalysator. Thematisch ganz anders gelagert ist die Arbeit der zweiten Preisträgerin Dr. Christina Tonauer mit dem Titel „Near-Infrared Spectroscopy for Characterization of Crystalline and Amorphous Ices“: Tonauer befasst sich mit der enormen strukturellen Vielfalt von Wasser im festen Zustand und etabliert den bisher vernachlässigten Nahinfrarotbereich als bedeutsame spektrale Region zur Detektion und Identifikation verschiedener Eisstrukturen im Weltraum und ermöglicht dadurch fundamentale Erkenntnisse über den Aufbau von eisigen Himmelskörpern.

Das Stifterpaar

Die Sponsoren des Preises, Dr. Christine und Professor Dr. Georg Sosnovsky, FRSC, haben in den ersten Nachkriegsjahren an der Universität Innsbruck das Chemie-Studium absolviert. Die berufliche Laufbahn führte das Ehepaar Sosnovsky zunächst nach Australien und später in die USA, wo es einen Großteil seines Berufslebens verbracht hat. Dr. Christine Sosnovsky war acht Jahre als Senior Scientist am Tribophysics Institute in Melbourne tätig mit Untersuchungen der chemischen und physikalischen Eigenschaften von Kristallgitter-Oberflächen sowie deren katalytischen Auswirkung auf den Verlauf chemischer Reaktionen. Zudem lehrte sie an der Universität Melbourne. Anschließend forschte sie als Senior Scientist in den USA am Illinois Institute of Technology sowie am Illinois Gas Institute und hielt Vorlesungen als Associate Professor. Außerdem war sie Beraterin bei der Stadtverwaltung von Chicago und bei der US-amerikanischen Organisation für Umweltschutz. Sie verstarb 2008.

Georg Sosnovsky wirkte seit 1967 als Professor an der University of Wisconsin in Milwaukee und ist Emeritus und Adjunct Professor an dieser Universität. Seine vielfältigen industriellen und akademischen Forschungstätigkeiten erstrecken sich vornehmlich auf Methoden der synthetischen Organischen Chemie und auf die Synthese biologisch aktiver Substanzen. Auf dem Gebiet der Medizinischen Chemie befasste er sich mit Synthesen und in-vivo-Auswertungen von chemotherapeutisch aktiven Antikrebs-Substanzen sowie von Kontrastmitteln für die Magnetische Resonanz-Diagnostik. Anlässlich ihres „Goldenen Doktorjubiläums“ kamen Dr. Christine und Professor Dr. Georg Sosnovsky 50 Jahre nach ihrer Promotion wieder nach Innsbruck und stifteten im Jahr 1999 den nach ihnen benannten Preis. Dieser Preis wird seither jährlich verliehen und zeichnet eine hervorragende Dissertation aus dem Fach Chemie an der Universität Innsbruck aus. Georg Sosnovsky ist im Frühjahr 2018 im Alter von 97 Jahren verstorben.

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