Der SZ Gipfelstürmer Award ist eine Auszeichnung der Süddeutschen Zeitung, die im Rahmen ihres Wirtschaftsgipfels verliehen wird. Sie ehrt innovative Start-ups aus den Bereichen Künstliche Intelligenz, Mobilität und DeepTech, die das Potenzial haben, die Wirtschaft nachhaltig zu prägen. In der Kategorie Künstliche Intelligenz (KI) wurde das Münchner Start-up The Landbanking Group ausgezeichnet. Das 2022 von Martin Stuchtey gegründete Unternehmen hat eine Technologie entwickelt, die mithilfe von KI und Satellitenbildern den ökologischen Zustand von Flächen bewertet. Zusätzlich betreibt es eine Plattform, über die Unternehmen in nachhaltige Maßnahmen zur Verbesserung von Böden und Biodiversität investieren können. Ein Beispiel: Ein Landwirt, der durch umweltfreundliche Anbautechniken die Klimabilanz oder die Wasserspeicherung seiner Böden optimiert, erhält finanzielle Unterstützung. Die Fortschritte werden durch die KI-gestützte Software des Start-ups gemessen und dokumentiert.
Das investierende Unternehmen kann die gewonnenen Verbesserungen in Form von „Naturkapital“ auf der Plattform erfassen und diese Werte sogar handeln. The Landbanking Group hat bereits 32 Kunden und beschäftigt mehr als 50 Mitarbeitende. Seit seiner Gründung hat das Start-up einen Umsatz von 1,6 Millionen Euro erzielt. Gründer Martin Stuchtey beschrieb bei der Preisverleihung die Vision seines Unternehmens: Die Plattform soll jeder Fläche der Welt einen „ökologischen Personalausweis“ verleihen und so die Natur enger mit der Wirtschaft und dem Finanzwesen verknüpfen.
Zur Person
Martin R. Stuchtey ist Honorarprofessor für Ressourcenstrategie und -management an der Fakultät für Betriebswirtschaft der Universität Innsbruck und ein führender Kopf im Bereich nachhaltiger Wirtschaftssysteme. Als Mitgründer, Co-CEO und Investor von The Landbanking Group engagiert er sich aktiv für den Schutz und die Wiederherstellung der Natur. Zudem ist er Gründer und ehemaliger geschäftsführender Gesellschafter von SYSTEMIQ, einem Unternehmen, das innovative Lösungen für nachhaltige Landnutzung, Kreislaufwirtschaft und Energiesysteme entwickelt. Zuvor war Stuchtey 20 Jahre bei McKinsey tätig, wo er die Nachhaltigkeitsabteilung aufbaute und leitete. In dieser Zeit und bei SYSTEMIQ widmete er sich globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Wasserknappheit, Meereszerstörung und Ressourcenschwund.