Ziel der Exzellenz-Initiative „European Heritage in the Jagiellonian Library“ ist die Katalogisierung, Digitalisierung und Erforschung der Sammlung „Berlinka“. Der wertvolle Bestand gehörte ursprünglich zu den Sammlungen an der Preußischen Staatsbibliothek zu Berlin. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Sammlung aus Sicherheitsgründen in das besetzte Polen transferiert, galt jahrzehntelang als verschollen und befindet sich heute in der Universitätsbibliothek Krakau.
Einen Teil dieser Sammlung stellt die Sammlung Varnhagen dar, die eine geschlossene Kollektion von Manuskripten aus der Zeit ihrer Begründung ist. Sie wurde von dem Diplomaten und Publizisten Karl August Varnhagen von Ense (1785–1858), dem Ehemann der berühmten Berliner Schriftstellerin und Salonnière Rahel Varnhagen, geb. Levin (1771–1833), angelegt und von dessen Nichte Ludmilla Assing (1821–1880) fortgeführt.
Die Sammlung „Berlinka“ soll nun digitalisiert und auch mittels künstlicher Intelligenz für die Forschung und für die Allgemeinheit zugänglich gemacht werden. Ein besonderer Fokus liegt auf der Bereitstellung unveröffentlichter und einzigartiger Materialien bedeutender europäischer Persönlichkeiten. Das Projekt bewahrt somit dieses kulturelle Erbe und fördert zudem die wissenschaftliche Forschung dazu.
Professorin Ulrike Tanzer, Expertin im Bereich der Literatur- und Kulturwissenschaften, wird ihre umfangreiche Erfahrung und ihr Fachwissen in dieses internationale Projekt einbringen. Joseph Wang-Kathrein und Ulrich Lobis, die beide ebenfalls im Forschungsinstitut Brenner-Archiv arbeiten, sind als Projektpartner vor allem im Bereich der Digital Humanities mit dabei. Das Brenner-Archiv ist als einzige österreichische Institution in diesem Großprojekt vertreten.