Gruppe von Männern vor einer Logowand

v.l.: Andreas Wuellner - VDI, Yannick Back - Preisträger Universität Innsbruck, Martin Schulz - VDI, Rudolf-Thassilo Hurth - Infineon Technologies

VDI-Preis 2023: Auszeichnung für die klügsten Köpfe

Zur Würdigung herausragender Ingenieursleistungen mit hohem Innovationsgrad und einem unmittelbaren Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft, vergab der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) am 17. November 2023 in den Räumlichkeiten der Infineon Technologies AG in Neubiberg bei München den VDI-Preis 2023. Yannick Back vom Arbeitsbereich für Umwelttechnik wurde für seine Dissertation ausgezeichnet.

Für seine Dissertation mit dem Titel „The role of urban water management in accelerating climate resilient cities - Integrated modelling to assess the implications of surface energy and water fluxes for urban micro- and bioclimatic conditions“ wurde Yannick Back vom Arbeitsbereich für Umwelttechnik mit dem VDI-Preis 2023 für herausragende Ingenieursleistungen ausgezeichnet. In seiner Dissertation, welche von Prof. Manfred Kleidorfer betreut wurde, beschäftigte er sich im Detail mit dem Prinzip der Klimawandelanpassung in Städten und zeigte auf, welch wichtige Rolle die Siedlungswasserwirtschaft zur Bewältigung zukünftiger Herausforderungen spielen wird und muss. Im Hinblick auf länger anhaltende Trockenperioden, wird, neben der Begrünung unserer Städte, auch eine nachhaltige Wasserversorgung, nicht nur der Agrarflächen zur Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung, sondern auch der Klimawandelanpassungsmaßnahmen (i.e., blaugrüne Infrastruktur) immer wichtiger. Nur so können die pflanzlich geprägten Anpassungsmaßnahmen auch weiterhin zur Verdunstungskühlung beitragen.

In der Dissertation wurden komplexe Prozesse und Zusammenhänge innerhalb mehrerer interagierenden Sphären auf Basis eines interdisziplinären Forschungsansatzes betrachtet. Durch die Einführung neuartiger Modellierungsansätze gelang es die Energie- und Wasserbilanz unterschiedlicher Oberflächen, sowie komplexe Verbindungen zwischen Klimawandelanpassungen, physikalischen Prozessen zwischen dem Boden, der Oberfläche und der darüber liegenden Atmosphäre und dem menschlichen Wohlbefinden detailliert zu untersuchen und Empfehlungen zur Verbesserung der Klimawandelanpassung in Städten zu geben. Zudem konnte ein bisweilen unbekannter Zusammenhang zwischen den Energieströmen an der Oberfläche (latente Wärme, Sensible Wärme und Bodenwärmestrom) und der Hitzeentwicklung in der Stadt gezeigt und eine neuartige Analysemöglichkeit zur Bestimmung des oberflächeninduzierten Kühl- und Wärmeeffekts eingeführt werden.

Das generierte Wissen dieser Dissertation ist, über die Siedlungswasserwirtschaft hinaus, von hoher Bedeutung für mehrere Forschungszweige, die Weiterentwicklung der Wirtschaft, sowie für die Minderung von Gefahren für unsere Gesellschaft. Die Übertragung der Erkenntnisse können zu einer Verbesserung, bzw. Optimierung, der Bewässerungsstrategie und Gestaltung innerstädtischer Vegetation beitragen. Zudem können neue Impulse in den Wirtschaftszweigen Klärwasserwiederaufbereitung zur Bewässerung innerstädtischen Grüns und verbesserte Nutzung von Geothermieanlagen gegeben werden.

Die Erkenntnisse dieser Dissertation haben das Potenzial, unsere Städte resistent gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu gestalten und damit die Gesellschaft vor möglichen Folgen zu schützen. Sie stellt Werkzeuge bereit, um Klimawandelanpassungsmaßnahmen optimieren, stadtweite Strategien ausarbeiten, Stadtplanungsprozesse zur Wärmeminderung und die Umsetzung nachhaltiger Entwicklungsziele und anderer politischer Zielsetzungen unterstützen, die Energiewende voranzutreiben und den durch den Klimawandel bevorstehenden Herausforderungen entgegenwirken zu können.

(VDI, Yannick Back)

 

 

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