Menschen schauen einen Film auf einer Leinwand

Zahlreich waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Filmabend im Archäologischen Universitätsmuseum Innsbruck

Fil­ma­bend: „Der Mann aus dem Eis“

Kürzlich fand organisiert vom Archäologischen Universitätsmuseum Innsbruck im Rahmen des Buddy-/Mentoring-Programms des Studiums der Archäologien ein archäologischer Filmabend mit dem Film „Der Mann aus dem Eis“ statt.

Ziel des Buddy-/Mentoring-Programms des Instituts für Archäologien ist es im Rahmen niederschwelliger Veranstaltungen neuen Studierenden Einblicke in Aspekte und Perspektiven des gewählten Studienfaches zu ermöglichen und dabei gleichzeitig in gemeinsamem Austausch die Lehrenden wie Mitstudierenden kennenzulernen. Fast 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten zu der von Daniel Haumer BA organisierten Veranstaltung im Archäologischen Universitätsmuseum Innsbruck begrüßt werden, das zu diesem Anlass zum Kinosaal umfunktioniert worden war.

„Ötzi“ und die Universität Innsbruck

Die Erforschung des Mannes aus dem Eis, der bald nach seiner Auffindung im September 1991 unter dem Spitznamen „Ötzi“ weltweit bekannt wurde, stellt einen der Höhepunkte der archäologischen Forschungen in der Geschichte des Instituts für Archäologien der Universität Innsbruck dar. Der Fund spielte eine maßgebliche Rolle für die professionelle Erforschung der Steinzeit in Westösterreich und begründete eine bis heute andauernde Forschungstradition und Alleinstellungsmerkmal der Universität Innsbruck. Der Film „Der Mann aus dem Eis“ bot eine ideale Möglichkeit, diesen Fund aus der zeitlich umfassendsten Periode der Menschheitsgeschichte den Studierenden der Archäologie nahezubringen.

Der Film „Der Mann aus dem Eis“

Im italienisch-österreichischer Abenteuerfilm „Der Mann aus dem Eis“ von Felix Randau entführt die fiktive Geschichte in die Jungsteinzeit und beleuchtet die möglichen Hintergründe des Todes des vom Schauspieler Jürgen Vogel verkörperten Ötzi. Nach der Ermordung seiner Familie und dem Raub eines mysteriösen Kultgegenstandes begibt sich der Protagonist auf einen blutigen Rachefeldzug. Neben einer packenden Handlung zeigt der Film aber auch wie in einer modernen Interpretation prähistorische Gesellschaften dargestellt werden und so ein „Bild der Steinzeit“ gezeichnet wird. So konnten das Leben in jungsteinzeitlichen Siedlungen, wie die Art der Behausungen, die Nahrungsgewinnung durch Haustierhaltung und Jagd genauso wie die ausgeübten handwerklichen Tätigkeite, z.B. Weben, nachvollzogen werden. Gemeinsame Rituale u.a. bei Bestattungen boten der Gruppe Zusammenhalt.

Im Anschluss an den Film wurde bei einem gemeinsamen Umtrunk über gesellschaftliche Themen, kulturelle Perspektiven und historische Interpretationen diskutiert. An den Tischen vorbereite Zettel mit einzelnen Themen, die gezogen werden konnten, sollten als Anstoß für das gemeinsame Gespräch dienen und so den Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden vertiefen und neuen Gesprächsstoff schaffen. So wurden Fragen nach Rekonstruktion und Authentizität der im Film gezeigten Objekte, Handwerkstechniken und Kleidung genauso gestellt, wie die Problematik der verständlichen Interaktion durch Gesten und Laute der Akteure trotz nur rudimentärer Sprache aufgeworfen. Auch das gebotene Bild von Frauen und Männern zwischen Care-Arbeit und archetypischen Rächern und Einzelkämpfern wurde kritisch hinterfragt.

Aufgrund des großen Erfolgs der Veranstaltung ist bereits ein weiterer Filmabend für das Sommersemester in Planung.

 (Florian M. Müller / Daniel Haumer)

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