Straßenbelag mit Riss, in dem Moos wächst.

Der Bodenverbrauch wird von den mehr als 130 Wissenschaftler:innen kritisiert.

Kli­ma­po­li­tik: For­scher:in­nen appel­lie­ren an künf­tige Bun­des­re­gie­rung

Mit einem Offenen Brief zur Klima- und Umweltpolitik wenden sich aktuell zahlreiche Forscherinnen und Forscher an die künftige Bundesregierung und die Landespolitik. Die Expert:innen fordern darin Innovationspakete im Bausektor, der Industrie, in Landwirtschaft und Ernährungssicherheit, der Mobilität, in der Gesundheit sowie einen Bodenversiegelungs-Stopp. Auch vonseiten der Uni Innsbruck sind mehrere Wissenschaftler:innen beteiligt. Sie sind sich einig: Nichtstun komme jedenfalls teuer.

„Aktiver transformativer Klimaschutz ist die ökonomisch günstigste Strategie“, argumentieren die rund 135 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner aus unterschiedlichsten Fachbereichen in ihrem Papier. Vonseiten der Universität Innsbruck sind auch mehrere Wissenschaftler:innen unter den Unterzeichnenden: Markus Aufleger, Michael Bahn, Anke Bockreis, Leonhard Dobusch, Heribert Insam, Georg Kaser, Julika Knapp, Manfred Kleidorfer, Carmen Konzett-Firth, Kerstin Neumann, Johannes Rüdisser, Johann Stötter, Wolfgang Streicher und Ulrike Tappeiner.

Durch die Verwerfungen im Rahmen der sich zuletzt stark verschärfenden Klimakrise, die sich etwa an aufeinanderfolgenden Jahren mit Temperaturrekorden weltweit ablesen lässt, drohe auch Österreich eine spürbare Reduktion des Bruttoinlandsproduktes (BIP). So hat die Hochwasserkatastrophe in Niederösterreich im vergangenen Herbst Schäden in der Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro, „ohne Berücksichtigung der Schäden an der Infrastruktur“, verursacht, heißt es. Sehe man auf Prognosen zu künftigen Verheerungen, würden Investitionen in Klimaschutz lediglich rund 15 bis 30 Prozent der zu erwartenden Schadenssummen ausmachen.

Getätigt werden müssten diese Aufwendungen für Klimaneutralität, die insgesamt bis 2040 in Richtung 1,3 bis 2,3 Prozent des BIP gehen könnten, bei gleichzeitigen „Abbau fossiler Subventionen“, etwa in einem umfassenden Paket im Bereich Bauen und Wohnen. Als Handlungsfelder werden hier etwa Heizen und Kühlen mittels Erdsonden, moderne Gebäudesanierungen, der Ausbau z.B. von Photovoltaik auf Gebäuden oder Investitionen in den Holzbau genannt. In der Industrie brauche es etwa ein Umdenken in Richtung  „konsequente Kreislaufführung von Rohstoffen, insbesondere von Kohlenstoff“. Zur Finanzierung sollte ein „Austrian Innovation and Transition Fund“ eingerichtet werden, so die Forscher:innen in Richtung der Regierungsverhandler von FPÖ und ÖVP.

Der offene Brief online (PDF).

(APA Science/red)

 

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