Der Rückzug ist Folge der fehlenden Vereinbarkeit der aktuellen Ausrichtung der Plattform mit den Grundwerten der beteiligten Institutionen: Weltoffenheit, wissenschaftliche Integrität, Transparenz und demokratischer Diskurs. Die Veränderungen der Plattform X – von der algorithmischen Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte bis zur Einschränkung organischer Reichweite – machen eine weitere Nutzung für die beteiligten Organisationen unvertretbar. Der Austritt der Institutionen unterstreicht ihren Einsatz für eine faktenbasierte Kommunikation und gegen antidemokratische Kräfte. Die Werte, die Vielfalt, Freiheit und Wissenschaft fördern, sind auf der Plattform nicht mehr gegeben.
Auch einige Institutionen, die ihre Aktivitäten auf der Plattform bereits eingestellt haben, unterstützen den gemeinsamen Appell und bekräftigen damit die Bedeutung einer offenen und konstruktiven Diskussionskultur.
An der Universität Innsbruck begann der schrittweise Ausstieg aus X bereits vor mehr als einem Jahr, aktuell bleibt der Account nur noch bestehen, um Missbrauch zu vermeiden. In der Wissenschaftskommunikation wird seither auf den gemeinnützigen Dienst Mastodon im Fediverse gesetzt, der auch in der aktuellen Orientierung hin zu anderen Kanälen wegweisend bleibt. Die Nutzung und Förderung von Mastodon basiert auf einem generellen Bekenntnis des Kommunikationsteams der Uni Innsbruck zu offenen Plattformen wie etwa auch Wikipedia, festgehalten im Positionspapier „Open Science Communication“.
Auch die Medizinische Universität Innsbruck ist Teil der heutigen gemeinsamen Aktion.
Gemeinsames Statement mit einer Liste aller beteiligten Institutionen beim Informationsdienst Wissenschaft idw im Wortlaut: https://idw-online.de/de/news845520
Mehr als 60 Hochschulen und Forschungsinstitutionen verlassen Plattform X
63 deutschsprachige Hochschulen und Forschungsinstitutionen möchten ein Zeichen setzen und verkünden heute gemeinschaftlich, ihre Aktivitäten auf der Plattform X (ehemals Twitter) einzustellen. Die Universität Innsbruck hat vor mehr als einem Jahr X als erste österreichische Hochschule bereits verlassen und möchte mit einer Beteiligung an der jetzigen konzertierten Ausstiegsaktion nochmals ihre Unterstützung der Anliegen unterstreichen. Das Innsbrucker Kommunikationsteam setzt seither erfolgreich auf den gemeinnützigen und datenschutzfreundlichen Microblogging-Dienst Mastodon.