Das neu gegründete F.acT – Zentrum für Tourismus, Forschung und Medien will unter dem Slogan „Mehr Weitsicht durch Daten“ durch die verständliche Aufbereitung von Daten und Statistiken Fakten von Mythen trennen. So sollen Daten stärker ins Bewusstsein gerückt und vermeintliche Halbwahrheiten wissenschaftlich untersucht werden. Tourismuslandesrat Mario Gerber, Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele, Birgit Pikkemaat vom Institut für Management & Marketing der Universität Innsbruck und Hubert Siller vom MCI Department Tourismus & Freizeitwirtschaft stellten das Kooperationsprojekt diese Woche vor.
Birgit Pikkemaat vom Forschungszentrum für Tourismus und Freizeit betonte bei der Präsentation: „Das zentrale Element von F.acT ist die wissenschaftliche Arbeit. Genauso wichtig ist es aber, dass die Ergebnisse nach außen getragen werden. Dies soll einerseits durch Veröffentlichungen auf einer eigens dafür eingerichteten Website sowie durch den regelmäßigen Versand von Newslettern erfolgen. Andererseits sollen in der Praxis auftretende Fragestellungen im Rahmen von F.acT wissenschaftlich untersucht und Ergebnisse aufgezeigt werden.“
„F.acT versteht sich als proaktive Informationsdrehscheibe und zentrale Anlaufstelle für Tourismus, Medien, Politik und Bevölkerung. Durch faktenbasierte Veröffentlichungen und fundierte Statements sollen Diskussionen rund um den Tourismus versachlicht und dessen Bedeutung für Tirol verständlich vermittelt werden“, ergänzte Hubert Siller, Leiter des MCI Tourismus.
Transfer von Erkenntnissen in die Praxis essentiell
Vonseiten des Landes werden für F.acT insgesamt rund 350.000 Euro zur Verfügung gestellt. Für die Umsetzung zeichnen die Universität Innsbruck sowie das MCI Tourismus verantwortlich. „Der Erfolg des heimischen Tourismus hängt nicht alleine davon ab, wie viele Gäste zu uns nach Tirol kommen beziehungsweise wie viele Nächtigungen wir pro Saison verzeichnen. Auch die Einstellung der Bevölkerung zum Tourismus ist ein wesentlicher Faktor für eine verantwortungsvolle Weiterentwicklung des heimischen Tourismus. Grundlage dafür bildet die Tourismusstrategie ‚Tiroler Weg‘, mit der wir uns zu Qualität statt Quantität bekennen. Als Tourismuslandesrat ist es mir wichtig, alles daran zu setzen, die Bevölkerung mit ins Boot zu holen. Mit F.acT schaffen wir nun eine Plattform, die einen klaren und kritischen Blick auf touristische Daten und Fakten ermöglicht“, betont Landesrat Gerber.
„Tirol verfügt mit der Universität Innsbruck und dem MCI Tourismus über zwei herausragende Hochschulen, die sich intensiv mit den aktuellen Herausforderungen der Tourismusindustrie befassen. Damit Erkenntnisse auch praktisch angewendet werden können, ist der Transfer von Wissen zwischen Forschung und Wirtschaft essentiell. F.acT wird als Drehscheibe zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit fungieren. Ziel ist es, faktenbasierte Diskussionen anzuregen und den Wissenstransfer in die Praxis zu fördern. Dadurch stärken wir nicht nur den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor, sondern auch den Hochschulstandort Tirol insgesamt“, erklärt Landesrätin Hagele.
Zentrum umfasst drei Schlüsselbereiche
F.acT baut auf der bestehenden Wissensplattform TTR (Tirol Tourism Research) auf und wird diese künftig ersetzen. Dabei werden folgende Inhalte abgedeckt:
- Tourismusforschung: Anhand wissenschaftlicher Arbeiten werden Daten sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene erhoben, die der Prüfung von Fakten dienen sollen. Zentrale Forschungsfragen beziehen sich dabei beispielsweise auf ökologische, verkehrsbezogene, arbeitsmarktbezogene, klimatische Veränderungen, das Verantwortungsbewusstsein der Stakeholder und die Nachhaltigkeit im Tourismus.
- Öffentlichkeitsarbeit: F.acT soll sich als proaktive und reaktive Informationsdrehscheibe für den Tourismus etablieren. Zielgruppe sind dabei einerseits Tourismusverbände bzw. -betriebe, andererseits aber auch die breite Bevölkerung – von TourismusbefürworterInnen über -kritikerInnen bis hin zu indifferenten Personen ohne Wertung des Tourismus sowie Opinion Leader wie JournalistInnen und PolitikerInnen.
- Netzwerkarbeit: Auf der Website www.fact.tirol werden Statistiken, F.act-Sheets und Studien bereitgestellt. Einmal im Monat erfolgt der Versand eines Newsletters zu aktuellen touristischen Themen an Interessierte. Wichtig ist aber auch die Vernetzung unter WissenschaftlerInnen, die sich über die einzelnen Disziplinen hinweg mit dem Thema Tourismus- und Freizeitwirtschaft beschäftigen sowie die interne Vernetzung von Institutionen zum weiteren Datenaustausch. Darüber hinaus
Neben Forschung und Lehre zählt der Wissenstransfer (Third Mission) zu den zentralen Aufgaben der Universität. Third Mission bezeichnet den Auftrag der Universität, Wissen für die Gesellschaft verfügbar und für die Wirtschaft verwertbar zu machen und gleichzeitig Impulse aus der außeruniversitären Welt für Forschung und Lehre aufzunehmen.