Der Wettbewerb ist Teil des von der Bildungsdirektion Tirol an der Pädagogischen Hochschule Tirol durchgeführten Fremdsprachenwettbewerbs für Tiroler Schulen. Im Bereich der Klassischen Sprachen erfolgt eine Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck. Einige der am Institut für Klassische Philologie und Neulateinischen Studien forschenden Mitarbeiter:innen waren in der Vergangenheit nämlich an der Einführung der Neuen Matura bzw. der Entwicklung der bei dieser verwendeten Testformate beteiligt und sind so prädestiniert dazu, den Wettbewerb wissenschaftlich zu begleiten.
Eine weitere Besonderheit der Latein- und Griechisch-Ausgabe besteht darin, dass auch Südtiroler Schulen teilnehmen dürfen. Auch dies ist ganz im Sinn der Alma Mater Oenipontana, die sich ja immer wieder zu ihrer Rolle als Landesuniversität bekennt und sich über die Gäste aus dem Süden ganz besonders freute.
Klausurentexte aus der antiken Komödie
Der in den Räumlichkeiten des neuen Ágnes-Heller-Hauses durchgeführte Bewerb startete bereits am Vormittag. Die fast 50 Teilnehmer:innen traten in drei verschiedenen Kategorien an und bearbeiteten Texte aus antiken Komödien: Die Langlateiner brüteten über eine Stelle aus Plautus’ Captivi, die Kurzlateiner über eine aus Terenz’ Andria und den Griechen wurde eine Passage aus Menanders Aspis („Schild“) vorgelegt.
Umfangreiches Rahmenprogramm
Die Korrektur der Arbeiten erfolgte am Nachmittag, in der Zwischenzeit besuchten die Schüler:innen drei Workshops: Das Thema des ersten waren die Digital Humanities: Die Schüler:innen staunten darüber, wie modernste Technik einen substantiellen Beitrag zu einer Disziplin leisten kann, die auf den ersten Blick – aber eben nur auf den ersten – eher der Tradition verpflichtet ist. Im Rahmen des zweiten Workshops besuchten die Teilnehmer:innen die Sondersammlung der Universitätsbibliothek. Dort bekamen sie Papyri, historische Handschriften und alte Drucke zu Gesicht und gewannen so Einblicke in die materiellen Aspekte griechischen und lateinischen Schrifttums. Im dritten Workshop interpretierten die Schüler:innen ein Epigramm des römischen Dichters Martial und erfuhren so, dass man auch heute noch zahlreiche spannende Erkenntnisse aus antiken Texten herausfiltern kann.
Zwei Preisverleihungen
Den Abschluss des intensiven Tages bildete die Bekanntgabe der Preisträger:innen und eine Vorprämierung, die von der Vizerektorin für Lehre und Studierende Janette Walde, dem Bundesminister a.D. Karlheinz Töchterle (selbst ein Lateiner), dem Landtagsabgeordneten Sebastian Kolland und der Studiendekanin der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät Elisabeth De Felip-Jaud vorgenommen wurde. Die eigentliche Preisverleihung findetging am 13. März 2025 um 16 Uhr im Landhaus 1 über die Bühne und erfolgte zusammen mit den modernen Fremdsprachen im Landhaus 1 statt. Die zwei Erstplatzierten haben sich überdies für die Teilnahme an der Bundesolympiade qualifiziert. Landesrätin Cornelia Hagele und Bildungsdirektor Paul Gappmair zeichneten die drei Gewinner in jeder Kategorie aus.
Preisträger:innen: 1. Langlatein: Julian Sanin, Carolin Wester, Jakob Tschager; 2. Kurzlatein: Katharina Austad, Tamara Binderlehner, Marilene von Hellberg, 3: Griechisch: Julian Torggler, Hannah Weger, Silvia Pancheri.
Teilnehmende Schulen: Akademisches Gymasium Innsbruck, BG/BORG St. Johann in Tirol, BRG Reutte, BRG Wörgl, BRG/BORG Telfs, Franziskanergymnasium Bozen, Franziskanergymnasium Hall, Gymme Meran, Klassisches Gymnasium „Vinzentinum“ Brixen, Klassisches Gymnasium „Walther von der Vogelweide“ Bozen, Paulinum Schwaz, Realgymnasium Bozen, Realgymnasium Meran, SoWiGym Bozen, Sprachengymnasium Oberschulzentrum Schlanders, WRG Ursulinen.
(Wolfgang Kofler/red)