Romanische Sprachwissenschaft
seit 01.10.2022
Leben
Jannis Harjus ist in Buxtehude bei Hamburg in Norddeutschland geboren und aufgewachsen. Er studierte Geschichte, Spanisch und Erziehungswissenschaften an der Universität Bremen sowie an den Universitäten von Córdoba und Sevilla in Spanien. Jannis Harjus ist ausgebildeter Gymnasiallehrer für Spanisch und Geschichte – das Referendariat absolvierte er am Studienseminar in Oldenburg. Er promovierte 2016 zu einem Thema der spanischen Soziolinguistik an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. In seiner Doktorarbeit beschäftigte sich Harjus mit Normaushandlungen im andalusischen Spanisch und gewann mit dieser den Preis für herausragende Dissertationen der Universität Mainz. Direkt im Anschluss wechselte er als Post-Doc an die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, wo er sich 2022 mit einer Monographie zu sprachlichen Rivalitätsdiskursen im portugiesischen, spanischen, französischen und katalanischen Vereinsfußball habilitierte. Jannis Harjus war an diversen renommierten Universitäten als Gastprofessor tätig, unter anderem in Leipzig, Madrid und Costa Rica. Seit Wintersemester 2022 ist er Universitätsprofessor für Romanische Sprachwissenschaft an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck.
Forschung
Jannis Harjus fokussiert in seiner Forschung sozio-, variations- und diskurslinguistische Themen zu iberoromanischen Sprachen, vor allem dem Spanischen. Er greift in seiner sozio- und variationslinguistischen Forschung auf neueste epistemologische Grundannahmen zurück und betrachtet Varietäten nicht nur als ontologische Entitäten, sondern arbeitet mit anthropologisch-linguistischen Theorien und Methoden, die sprachliche Varietäten auch als diskursiv konstruierte Phänomene verstehen. Dabei interessieren ihn vor allem die Sprachgebiete Spanien – insbesondere Andalusien – Argentinien, Zentralamerika und Mexiko, aber auch transnationale Räume wie die Verbindungen zwischen Brasilien und Kanada. In diskurslinguistischer Perspektive probiert er das Untersuchungsspektrum der Linguistik durch multimodale Analysen auszubauen, insbesondere anhand von Forschungen zu spanischen und portugiesischen Sportmedien.