Englische Sprachwissenschaft
seit 01.10.2024
Leben
Geboren und aufgewachsen in München, studierte Monika Kirner-Ludwig zunächst Anglistik und Klassische Philologie auf gymnasiales Lehramt an der Ludwig-Maximilians-Universität München, ab 2007 im Magister-Studiengang mit Schwerpunkt ‚Modernes und mittelalterliches Englisch sowie Latein des Mittelalters‘ und schloss 2008 das Studium mit Auszeichnung ab. Sie wechselte von dort direkt in eine Stipendiatsnachwuchsforscherinnenstelle am Exzellenzzentrum für Mittelalter- und Renaissancestudien an der LMU München und begann mit ihrer Doktorarbeit im Bereich der historischen Phraseologieforschung, der Semantik und Pragmatik. Sie wechselte noch während ihrer Doktoratszeit an die Universität Augsburg auf eine volle Mitarbeiterinnenstelle in der Englischen Sprachwissenschaft und stellte 2013 unter der Betreuung von Prof. Dr. Hans Sauer an der LMU ihre Dissertation mit dem Titel ‚Heathens, pagans, misbelievers: A lexico-semantic field study and its historio-pragmatic reflections in texts from the English Middle Ages‘ fertig (erschien 2015 beim Winter Verlag). Es folgte ein dreijähriger Postdoc-Aufenthalt an der University at Albany, State University of New York (2015 bis 2017), wo sie sich unter der Mentorschaft von Distinguished Professor Istvan Kecskes vor allem mit der Erforschung von bi- und multilingualen SprecherInnen sowie zur Interkulturellen Pragmatik befasste. Aus New York bewarb sich Kirner-Ludwig erfolgreich an die Universität Innsbruck auf eine Assistenzprofessur mit Qualifizierungsvereinbarung. Frau Dr. Kirner-Ludwig schloss im Rahmen dieser Position 2023 ihre Habilitation mit exzellenten internationalen Gutachten ab und erhielt ihre Venia Docendi für ‚Englische Sprachwissenschaft‘ noch im selben Jahr. Im Frühjahr 2023 wurde ihr eine Vertretungsprofessur auf dem Lehrstuhl ‚Englische Sprachwissenschaft‘ am Anglistischen Seminar der Universität Heidelberg angeboten, die sie im Wintersemester 2023/24 übernahm und von wo aus sie sich auf die vakante Universitätsprofessur ‚Englische Sprachwissenschaft‘ am Institut für Anglistik an der Universität Innsbruck zurückbewarb. Sie erhielt den Ruf nach Innsbruck im September 2024 und hat die Universitätsprofessur ‚Englische Sprachwissenschaft‘ seit 1. Oktober 2024 inne.
Forschung
Frau Dr. Kirner-Ludwigs Forschung widmet sich der englischen Sprachwissenschaft, d.h. der beschreibenden und angewandten Erforschung des Englischen als Sprachsystem sowie dem Sprachgebrauch der weltweit verbreiteten Varietäten des Englischen zwischen und mit (Nicht-)MuttersprachlerInnen. Aus der philologischen Tradition an der LMU München kommend, widmen sich ihre Arbeiten einerseits sprachgeschichtlichen Themen und damit Texten in den Sprachstufen Altenglisch (ca. 700-1100) und Mittelenglisch (ca. 1100-1500). Zwei ihrer Monographien aus den Jahren 2015 und 2021 befassen sich mit alt- und mittelalterlichen Texten im Kontext der Sprachpolitik des englischen Mittelalters.
Zum anderen hat sich Monika Kirner-Ludwig ebenso in Forschungsbereichen der modernen Sprachwissenschaft sichtbar gemacht. Hierzu gehören soziolinguistische und korpuslinguistische sowie pragmatische Fragestellungen in Bezug auf das heutige Englisch beschäftigt. Als ein Schwerpunkt hat sich ihr Erkenntnisinteresse an Funktionen und Formen des Zitierens und Verweisens in schriftlicher, mündlicher und computer-vermittelter Kommunikation herausgebildet. So hat sie seit 2020 diverse vielzitierte Kapitel und Aufsätze zu in Politik und sozialen Medien eingesetzten authentischen sowie Pseudo-Zitaten veröffentlicht. 2021 wurde sie mit einem Lehrkonzept zum Thema ‘Mehr als ‚nur‘ ein akademisches Tool: Die pragmatischen Funktionen des Zitierens und seine weitreichenden Implikationen für den Sprachgebrauch in und außerhalb des akademischen Diskurses’ in den Atlas der guten Lehre aufgenommen. In den letzten fünf Jahren und auch in ihrer Habilitationsschrift beschäftigt sich Kirner-Ludwig vertieft mit formelhafter Sprache, Konversationsroutinen und Humor, unter anderem in popkulturellen Texten. Ein besonders stark ausgeprägter Leitgedanke, welcher sich durch Frau Kirner-Ludwigs Forschung und Lehre zieht, ist dem Aspekt der Inklusion durch Sprache und der interkulturellen Verständigung zugedacht. Stereotypisierungen sowie In- und Exklusion von kulturellen Gruppierungen durch Sprache in europäischen Medien stehen dabei ebenso im Vordergrund wie Feldstudien zu erfolgreicher oder aber auch missglückter interkultureller Kommunikation.