Martin Beyer
Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik
Experimentelle Nano- und Biophysik
seit 01.10.2013
Leben
Martin Beyer studierte Physik an der TU München. Im Jahre 1999 promovierte er dort in Physikalischer Chemie. Nach einem Postdoc-Aufenthalt als Feodor-Lynen-Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung in Berkeley kehrte er 2000 an die TU München zurück. 2003 erhielt er den Heinz-Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Deutschlands höchste Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftler. Nach Abschluss der Habilitation im Jahre 2004 wechselte er 2005 als Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft an die TU Berlin. 2007 nahm er den Ruf auf eine Professur für Physikalische Chemie an die Universität Kiel an, dem 2008 ein abgelehnter Ruf an das Centre for Research in Mass Spectrometry der kanadischen York University folgte. Seit Oktober 2013 ist er Professor für Experimentelle Nano- und Biophysik an der Universität Innsbruck. Martin Beyer ist verheiratet und Vater eines Sohnes.
Forschung
Martin Beyer spürt unbekannten chemischen Reaktionen und Reaktionsmechanismen in kleinsten Dimensionen nach. So sucht er etwa für das Treibhausgas Kohlendioxid, das als chemisch inert gilt, nach Möglichkeiten, chemische Bindungen zu bilden oder zu brechen. Diese Untersuchungen werden in nur einen Nanometer großen Wassertröpfchen durchgeführt, die aus ca. 50 Wassermolekülen bestehen. Die Wassertröpfchen werden mit einem Elektron aufgeladen und im Ultrahochvakuum eines höchstauflösenden Massenspektrometers in einer elektromagnetischen Falle gespeichert. Beim Stoß mit einem Kohlendioxidmolekül bildet sich ein reaktives Anion, das sehr eigenwillige chemische Reaktionen eingeht. Eine andere Technik, Reaktionen im Detail zu verfolgen, ist das Einspannen einzelner Moleküle in einem Rasterkraftmikroskop, besser bekannt unter dem Kürzel AFM für Atomic Force Microscope. Damit vermisst die Arbeitsgruppe von Martin Beyer direkt am einzelnen Molekül die mechanischen Kräfte, die man zum Brechen chemischer Bindungen und zum Beschleunigen oder Verlangsamen komplizierterer chemischer Reaktionen braucht.