Christopher Mayhew
Spurengasanalytik mit besonderer Berücksichtigung der Atemgasanalyse
seit 01.10.2016
Forschung
Chris Mayhew‘s Arbeitsgebiete umfassen mannigfaltige Anwendungen zur Erforschung der Reaktionen von Ionen mit Molekülen, die in der interstellaren Materie, im Plasma sowie den Atmosphären der Planeten studiert werden können. Diese Forschung bildet die Grundlage zur Entwicklung ultrasensitiver Methoden in der Spurengasanalytik. Die Tatsache, dass Ionen für die Detektion von Spurenkomponenten in einer komplexen chemischen Umgebung verwendet werden können, hat ein völlig neues, aufregendes Gebiet für anwendungsorientierte Forschung eröffnet. Dazu ist auch die Atemgasanalytik zu zählen, die es ermöglicht, bestimmte Krankheiten mittels Spurengasanalytik zu diagnostizieren und deren Verlauf zu überwachen. Atemgas ist sozusagen das nicht-invasive Fenster zu metabolischen Prozessen im Körper. Die Forschungsarbeit am Institut für Atemgasanalytik beinhaltet viele aktuelle Herausforderungen im Bereich der Massenspektrometrie. Ziel der Institutsarbeit ist es, nicht-invasive diagnostische Technologien zu entwickeln bzw. die wissenschaftlichen Grundlagen dafür zu erschließen. Die Forschungsergebnisse sind womöglich der Schlüssel zu einfachen und kostengünstigen Geräten, die Biomarker in der Ausatemluft zur Früherkennung bestimmter Krankheiten diagnostizieren können. Zur Erreichung dieses Ziels muss das Institut für Atemgasanalytik eine breite experimentelle sowie simulationsbasierte Wissenspalette für ein besseres Verständnis der Ionenchemie und chemischer Ionisierungsanwendungen generieren.
Leben
Chris Mayhew studierte am Imperial College of Science and Technology, wo er 1981 das Studium der Theoretischen Physik mit Auszeichnung abschloss und vier Jahre später seinen PhD in Molekularphysik erwarb. Danach setzte er seine wissenschaftliche Arbeit am chemischen Institut des Argonne National Laboratory in Chicago, Illinois (USA), fort, wo sein Interesse für Massenspektrometrie geweckt wurde. Chris übersiedelte 1987 als Alexander von Humboldt Fellow an das Physikalische Institut der Universität Bonn, wo er mittels röntgenologischer Massenspektrometrie Molekülmessungen dank einer speziellen Lichtressource durchführen konnte. Während des Deutschland-Aufenthaltes nahm Dr. Mayhew eine unbefristete Position an der School of Physics and Astronomy der Universität von Birmingham (UK) an; dort sollte er für die kommenden 26 Jahre die Leitung der Molekularphysik-Gruppe innehaben. Währenddessen schuf er eine international einmalige Infrastruktur in puncto Instrumentierung zur Durchführung höherer angewandter und Grundlagenforschung über Ionenmolekül-Prozesse. Dr. Mayhews multidisziplinär ausgerichteten Forschungsbereiche umfassen Plasmaphysik, analytische Chemie mit chemischen Ionisierungstechniken wie auch den Bereich der Gesundheitswissenschaften, Atmosphärenchemie und Sicherheitsforschung. Per 1. Oktober 2016 wurde Chris Mayhew zum Direktor des Instituts für Atemgasanalytik der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck bestellt.