Francesca Ferlaino
Institut für Experimentalphysik
Atomphysik (Ultrakalte Quantengase) (§ 99 UG 2002)
seit 01.01.2012
Leben
Francesca Ferlaino wurde 1977 in Neapel, Italien, geboren. Sie hat an der dortigen Universität Physik studiert und an der International School of Advanced Studies (ISAS) in Triest eine Masterarbeit abgeschlossen. Das Doktoratsstudium absolvierte Ferlaino an der Universität Florenz und dem dortigen European Laboratory for Non-Linear Spectroscopy (LENS). 2006 kam sie als Gastwissenschaftlerin in die Forschungsgruppe von Wittgenstein-Preisträger Rudolf Grimm nach Innsbruck und arbeitete seit 2009 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Experimentalphysik der Universität Innsbruck. 2009 erhielt Francesca Ferlaino den START-Preis, Österreichs höchste Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftler, und 2010 einen ERC Starting Grant.
Forschung
Quantengase haben außergewöhnliche Eigenschaften und bieten ideale Möglichkeiten, um grundlegende Fragen der Physik im Detail zu studieren. Insbesondere sind sie als Modellsysteme für die Untersuchung der Eigenschaften von Festkörpern gut geeignet. Francesca Ferlaino nutzt ein exotisches Element für Experimente mit quantenentarteten Gasen und stark korrelierten Systemen: Erbium, ein sehr seltenes und bisher wenig beachtetes Metall, das aber vergleichsweise schwer ist und einen stark magnetischen Charakter besitzt. Diese beiden Eigenschaften lassen ein extremes dipolares Verhalten solcher Quantensysteme erwarten. Überdies existieren von diesem Element zahlreiche Isotope, von denen eines fermionische Eigenschaften besitzt. Damit lassen sich auch stark wechselwirkende Fermi-Gase erzeugen. Kein anderes Element, das bisher für Quantengas-Experimente eingesetzt wird, bietet diese einzigartige Kombination von Eigenschaften.