Johannes Gerstmayr

Gerstmayr

Institut für Mechatronik

Maschinenelemente und Konstruktionstechnik - Stiftungsprofessur des Landes Tirol

seit 01.11.2014

Forschung

Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt im Bereich Mehrkörpersysteme. Diese stellen die mechanische Grundstruktur vieler Maschinen oder Geräten dar, wie Roboter, Werkzeugmaschinen, Fahrzeuge oder Bearbeitungsmaschinen. Im weiteren Sinn, sind auch biomechanische Systeme, welche über Knochen bzw. Knorpel verfügen, durch Mehrkörpersysteme beschreibbar. Gerstmayr ist im Gebiet der Mehrkörpersysteme sehr aktiv, unter anderem wurde er vor kurzem ins Editorial Advisory Board der Zeitschrift „Multibody System Dynamics“ aufgenommen und ist Mit-Herausgeber von Sonder- bzw. Konferenzbänden. Viele seiner zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen sind im Rahmen des von ihm entwickelten Simulationsprogrammes „HOTINT“ als „Open Source“ frei zugänglich und können in der Lehre als auch in der angewandten Forschung verwendet werden.

In der experimentellen Forschung beschäftigt sich Gerstmayr mit der Anwendung von mechatronischen Konzepten zur Verbesserung technischer Einrichtungen, beispielsweise mittels sogenannter intelligenter Materialien. Im Vordergrund stehen heutzutage der Komfort, wie Lärmreduktion oder die haptische Rückmeldung um die Interaktion zwischen Mensch und Maschine zu verbessern. Wegen eines entsprechenden Patents wurde ihm 2013 der oberösterreichische Innovationspreis verliehen. Die Mechatronik sieht er als eine Chance des Maschinenbaus, dass Maschinen in Zukunft nicht nur automatisiert werden, sondern durch entsprechende Intelligenz weitestgehend autonom operieren, sodass den steigenden Kosten ein entsprechender Mehrwert gegenüber steht.

Leben

Johannes Gerstmayr, geboren 1974 in Steyr, stammt aus dem niederösterreichischen Mostviertel, wo er seine Matura am Öffentlichen Stiftsgymnasium Seitenstetten absolvierte. Er wechselte hierauf an die Johannes Kepler Universität Linz, an der er 1997 das Studium der Mechatronik abschloss. Ab 1998 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im FWF Spezialforschungsbereich SFB013 – „Numerical and Symbolic Scientific Computing“. Er schloss 2001 seine Dissertation im Bereich Elasto-plastischer Mehrkörpersysteme ab und forschte weiter als PostDoc im FWF-Projekt „3D Dynamics of Elasto-Plastic Robots“. Im Jahr 2004 erhielt er ein APART Habilitationsstipendium von der Akademie der Wissenschaften, mit dem er längere Forschungsaufenthalte in USA, Portugal und Deutschland finanzieren konnte. Für die Forschungsleistungen im Bereich Mehrkörpersysteme wurde ihm 2005 der Macke-Preis verliehen. Nach einem kurzen Gastaufenthalt an der Lappeenranta University in Finnland, begann er 2007 seine Tätigkeit im Linz Center of Mechatronics (LCM), wo er ab 2009 die Leitung der Abteilung „Dynamik und Regelung“ bis zu seiner Berufung an die Universität Innsbruck innehatte.

 

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