Timo Heimerdinger
Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie
Europäische Ethnologie
seit 01.10.2009
Leben
Timo Heimerdinger studierte an den Universitäten Freiburg i.Br. und Pisa die Fächer Volkskunde, Neuere Deutsche Literaturgeschichte und Deutsche Philologie und schloss seine Studien im Jahr 1999 in Freiburg als Magister Artium ab. Nach einer projektbezogenen Tätigkeit am Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. (ISGV) im Jahr 2000 in Dresden folgte 2004 die Promotion im Fach Europäische Ethnologie / Volkskunde an der Universität Kiel, sie wurde durch ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert. Nach einigen Monaten als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Kiel war Heimerdinger von Ende 2004 bis 2009 als Juniorprofessor für Kulturanthropologie / Volkskunde an der Universität Mainz beschäftigt. Zu Oktober 2009 folgte er dann mit seiner Familie dem Ruf nach Innsbruck, um hier eine Universitätsprofessur für Europäische Ethnologie anzutreten.
Forschung
Der Kulturwissenschaftler beschäftigt sich mit Phänomen der Alltagskultur seiner eigenen wie fremder Gesellschaften in historischer wie gegenwärtiger Perspektive. Im Zentrum der Forschungen steht dabei stets der handelnde Mensch, der durch kulturellen Äußerungen Deutungen kommuniziert und sich seines Platzes in der Gemeinschaft versichert, so z.B. durch spezifisches Ernährungsverhalten (Nahrungsethnologie), beruflichen Habitus (Dissertation zur kulturellen Inszenierung des Seemannes) u.v.m. Heimerdingers Arbeiten zeichnen sich durch interdisziplinäre Öffnung etwa hin zu den Theaterwissenschaften, den Literaturwissenschaften oder der Soziologie aus. Dies gilt auch für einen seiner gegenwärtigen Forschungsschwerpunkte, der Elternschaftskultur, die bislang erst als parenting culture in der anglophonen Soziologie als Forschungszweig etabliert ist. Es geht dabei v.a. um die Frage, wie Eltern im Umgang mit ihren Kindern nicht nur deren, sondern auch ihre eigene Identität gestalten.