Rames Najjar
Institut für Experimentelle Architektur
Grundlagen des Hochbaus - Stiftungsprofessur des Landes Tirol
seit 01.09.2014
Forschung
Hochbau ist eines der Grundfächer der Architekturlehre. Das Erlernen von architektonisch konstruktivem Denken, das Erkennen und Verstehen von Baukonstruktionen, das Erwecken des Gefühls für Konstruktions- und materialbedingte Formzusammenhänge, ergänzt durch das zu vermittelnde technische Wissen um verschieden Bauweisen, bilden die Grundlage der Hochbauausbildung. Auch wenn nun das Bild des Hochbaus vor allem durch die rationalen und technischen Aspekte repräsentiert ist, bleibt die individuelle Kreativität ein nicht minder entscheidendes Moment des Hochbaus. Gestaltung in der Architektur endet nicht mit dem Entwurf sondern mit der Ausführung, dem tatsächlichen Bauen. Entwurf und Gestaltung können nicht vom Wissen und vom Können des Bauens, dem Hochbau, getrennt werden. Hier sind Architektinnen und Architekten als Generalisten gefordert, auch wenn es starke Bestrebungen zur Spezialisierung der einzelnen Fachbereiche der Architektur gibt. Für die Durchsetzung und Realisierung ihrer Ideen bedarf es einer ständig geübten Kompetenz im Fach Hochbau, sie ermöglicht ihnen die Kommunikation auf gleicher Augenhöhe mit den anderen am Baugeschehen Beteiligten. Dies gilt im Besonderen für kleinere, individuelle Büros, deren alltägliche Architekturaufgaben die Grundlage der Baukultur eines Landes bilden.
Leben
Rames Najjar studierte Architektur an der TU Berlin, an der Hoch- schule für Angewandte Kunst Wien, sowie an der TU Wien. Sein Diplom erhielt er im Jahre 1996 an der TU Wien bei Professor Helmut Richter, in dessen Büro er anschließend arbeitete. 1999 gründete Rames Najjar mit seinem Bruder Karim das Büro Najjar & Najjar Architekten, das sich anfänglich im Feld der experimentellen Architektur bewegte. Eine Einzelausstellung der Arbeiten in der Galerie Aedes in Berlin bildete den Höhepunkt der experimentellen Phase der Brüder Najjar. In den darauffolgenden Jahren wurden verschiedene Projekte realisiert, unter anderem das Schifffahrtszentrum in Krems an der Donau sowie das Semperit F&E Gebäude, für das ein System zur Herstellung von doppelsinnig gekrümmten Fassaden entwickelt wurde. Auch fächerübergreifende Projekte wie Jacht-Designs, sowie Bauten auf dem Meer gehören zum Betätigungsfeld des Büros. Veröffentlicht wurden die Arbeiten in renommierten Zeitschriften wie The Phaidon Atlas of Contemporay World Architecture sowie Design Manual Research and Technology Buildings des Birkhäuser Verlags. Begleitend zu seinen Arbeiten im Atelier war Rames Najjar in den Jahren 2000 bis 2004 Vortragender am Wohnbauinstitut der Technischen Universität in Wien bei Professor Cuno Brüllmann und von 2004 bis 2008 Universitätsassistent am Hochbau Institut der TU Wien bei Professor William Alsop.