Gilles Reckinger
Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie
Interkulturelle Kommunikations- und Risikoforschung (§99), Professur gestiftet von der Stiftung Südtiroler Sparkasse
seit 01.10.2013
Leben
Gilles Reckinger studierte Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie und Soziologie in Graz, Genf, Quebec und Montreal und promovierte 2009 in Graz im Rahmen eines DOC-Team-Stipendiums der Österreichischen Akademie der Wissenschaften mit einer ethnographischen Arbeit zu den Wegen prekarisierter Jugendlicher in den transformierten Arbeitsmarkt. Seit 2004 arbeitete er als freier Wissenschaftler, seit 2007 als Lehrbeauftragter an verschiedenen Universitäten und Hochschulen in Österreich, der Schweiz, Deutschland und Luxemburg, sowie als freier Erwachsenenbildner. Zwischen 2009 und 2012 führte er eine durch den Fonds Culturel National (Luxemburg) geförderte und mit dem Theodor-Körner-Preis ausgezeichnete ethnographische Arbeit auf der Insel Lampedusa durch.
Forschung
Seine Forschungsschwerpunkte sind Ethnographie, Prekarität und Prekarisierungsprozesse, Jugend, visuelle Methoden, Migration, europäisches Grenzregime, interkulturelle Kommunikations- und Risikoforschung. Anknüpfend an sein aktuelles, durch das Luxemburger Ministère de la Culture geförderte Forschungsprojekt zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen der migrantischen Erntearbeiter in Süditalien ist an der Universität Innsbruck ein Forschungsprojekt geplant, das die Lage von MigrantInnen im plurikulturellen Raum Südtirols und ihren Einfluss auf das kulturelle Gesamtgefüge untersuchen soll.
Ein zentrales Anliegen ist dabei immer die Verschränkung und Überführung methodisch-theoretischer sowie analytischer Forschungsarbeit in den Anwendungsbereich.