Silke Meyer

Silke Meyer

Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie  

Europäische Ethnologie

seit 01.10.2017

Forschung

Das Fachgebiet von Silke Meyer ist die ökonomische Anthropologie, die der Frage nachgeht, wie sich das ökonomische Verhalten der Menschen kulturell und sozial erklären lässt. Die Europäische Ethnologin glaubt nicht an den Homo oeconomicus, sondern vielmehr an einen Homo socialis oder einen Homo reciprocans. Demnach positionieren sich Menschen in ihrem wirtschaftlichen Handeln immer auch sozial, sie schaffen Beziehungen, Abhängigkeiten und Loyalitäten und ziehen daraus ebenfalls Nutzen. Dieser These geht Silke Meyer in verschiedenen Projekten nach: Für ihr Lehrforschungsprojekt „Money Matters“, in dem sie gemeinsam mit Studierenden die kulturelle und soziale Aufladung des Geldes bei verdienten, ersparten, geschenkten, geliehenen, gespendeten, ererbten oder gestohlenen Geldern untersuchte, hat sie im Jahr 2013 den österreichischen Staatspreis „Ars Docendi“ für exzellente Lehre erhalten. In ihrer Habilitationsschrift „Das verschuldete Selbst. Narrativer Umgang mit Privatinsolvenz“ (erschienen im Verlag campus 2017) analysiert sie Schuldengeschichten als Weg der moralischen Restschuldbefreiung. Und aktuell geht sie Remittances, also den Rücksendungen von Migrantinnen und Migranten in ihre Herkunftsorte, nach und erforscht, wie auch diese Gelder als eine soziale Praxis der Partizipation, Einflussnahme, Nostalgie und Identitätspolitik interpretiert werden können.

Leben

Silke Meyer, geb. 1971, studierte die Fächer Volkskunde/Europäische Ethnologie, Kunstgeschichte, Anglistik und Romanistik an den Universitäten Tübingen, Sheffield und Münster. Nach ihrer Dissertation zu nationalen Stereotypen in der englischen Druckgraphik des 18. Jahrhunderts (eingereicht an der Universität Münster und erschienen bei Waxmann 2003 unter dem Titel „Die Ikonographie der Nation“) war sie als DAAD-Hochschullektorin am German Department der Nottingham University tätig. Von dort führte sie der Weg als Hochschulassistentin zurück nach Münster und schließlich 2010 an die Universität Innsbruck, wo sie zunächst eine Stelle als Assistenzprofessorin antrat. Nach ihrer Habilitation im Jahr 2015 wurde sie zur assoziierten Professorin und 2017 zur Universitätsprofessorin für Europäische Ethnologie an der Universität Innsbruck ernannt.

 

 

 

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