Thomas Hoffmann

hoffmann

Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung

Inklusive Pädagogik

seit 01.09.2018

Leben

Thomas Hoffmann wurde 1971 in Hamburg geboren. Er studierte Soziologie, Psychologie und Politikwissenschaft an der Universität Hamburg und der Freien Universität Berlin. Sein Studium schloss er mit einer Diplom-Arbeit über den institutionellen Wandel des psychiatrischen Maßregelvollzugs ab. Pädagogische Erfahrungen sammelte er zunächst als Erzieher und Erwachsenenbildner in verschiedenen Behinderteneinrichtungen für Menschen mit schweren kognitiven Beeinträchtigungen und psychischen Erkrankungen. Auf diese Zeit geht u.a. sein Forschungsinteresse an Fragen struktureller Gewalt zurück. Von 2001 bis 2007 war er Mitarbeiter an der PH Ludwigsburg und an der Universität zu Köln. 2007 erfolgte die Ernennung zum Akademischen Rat (später Oberrat) an der PH Ludwigsburg für das Lehr- und Forschungsgebiet der Geistigbehindertenpädagogik, dessen Leiter und Sprecher er bis 2018 war. Er promovierte 2011 mit einer Dissertation zum Thema "Wille und Entwicklung", in welcher er die dynamischen Wechselbeziehungen zwischen Denken und Wollen untersucht. Im Wintersemester 2015 übernahm er eine Vertretungsprofessur für Pädagogik bei schwerer geistiger und mehrfacher Behinderung und Inklusionspädagogik an der PH Heidelberg und 2016/2017 eine zweisemestrige Gastprofessur für Rehabilitationssoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zuletzt hat er in enger Kooperation mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg ein auf vier Jahre angelegtes Drittmittelprojekt zur Weiterentwicklung von Unterrichtskonzepten für Kinder und Jugendliche mit Lernschwierigkeiten und zusätzlicher psychischer Erkrankung geleitet. Thomas Hoffmann ist seit 2012 mit Mirjam Hoffmann verheiratet und hat drei Kinder.

Forschung

Seit 1. September 2018 vertritt Thomas Hoffmann an der Fakultät für LehrerInnenbildung das neu aufzubauende Fachgebiet der Inklusiven Pädagogik in Forschung und Lehre. Hier stehen für ihn Forschungsfragen im Mittelpunkt, die den Zusammenhang von schulischer Bildung, Diversität, sozialer Ungleichheit und Benachteiligung sowie die Intersektionalität von Geschlecht, Migration, Behinderung und sozialer Herkunft betreffen. Die Universität Innsbruck setzt mit dieser Professur einen wichtigen Impuls für die wissenschaftliche Fundierung und professionsbezogene Weiterentwicklung schulpädagogischer Arbeit im Kontext von Inklusion und Exklusion im Bildungssystem. In den kommenden Semestern sollen zwei Einrichtungen aufgebaut werden: ein Lehr-Lern-Labor für inklusive (Fach-)Didaktik und eine Forschungs- und Beratungsstelle für inklusive Bildung. Einer der Forschungsschwerpunkte von Thomas Hoffmann ist die Entwicklung didaktischer Konzepte für das gemeinsame Lernen behinderter und nicht-behinderter Schülerinnen und Schüler im naturwissenschaftlich-mathematischen Unterricht (insbesondere für das Fach Chemie). Neben der inklusiven Didaktik, der Bildungstheorie und der Behindertenpädagogik ist ein weiteres Forschungsthema die Historische Bildungsforschung. Hier bereitet Thomas Hoffmann derzeit eine Monographie zur Geschichte der Hilfsschulpädagogik während des Ersten Weltkriegs und deren Rolle bei der Diagnose, Behandlung und Rehabilitation kopfschussverletzter Soldaten in sogenannten Übungsschulen für "Gehirnkrüppel" vor.

Nach oben scrollen