Emmerich Übleis (geboren am 9. Jänner 1912 in Klagenfurt, aufgewachsen als Sohn eines Eisenbahners in Leobersdorf an der niederösterreichischen Südbahn) bekämpfte den europäischen Faschismus von Wiener Studientagen an. Übleis war seit 1932 Republikanischer Schutzbündler, verließ die Sozialdemokratie aber aus Enttäuschung über deren zauderndes Verhalten in der Abwehr des „Austrofaschismus“. 1933 setzte Übleis „arm wie eine Kirchenmaus“ sein Chemiestudium in Innsbruck fort und ging zu der in die Illegalität verdrängten Tiroler KPÖ über. 1935 als maßgeblicher KP-Aktivist zu einer mehrmonatigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde Übleis am 26. September 1935 von der Innsbrucker Universitätsbehörde „auf immer“ vom Studium ausgeschlossen. 1937 trat Übleis in den militärischen Kampf gegen den spanischen Franco-Faschismus ein, um ab 1941 auf Seite der Sowjet-Partisanen gegen das nationalsozialistische Deutschland für die Freiheit seiner österreichischen Heimat zu kämpfen. Sein Schicksal ist ungeklärt.
(Eduard) Walter Krajnc (geboren am 22. Februar 1916 in Steinach am Brenner) ist in Hall in Tirol aufgewachsen. Nach Matura am Haller Gymnasium studierte Walter Krajnc ab 1934 an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck. Am 26. November 1938 wurde er zum Dr.jur. promoviert. Er war Mitglied der Katholischen Hochschulverbindung „Vindelicia“. Als Angehöriger der Wehrmacht weigerte sich Krajnc in Frankreich an Geiselerschießungen teilzunehmen. Gleichzeitig wurden seine Kontakte zur Resistance aufgedeckt. Im Kriegsgerichtsverfahren weigerte er sich Namen von Widerstandskämpfern preiszugeben. Krajnc wurde am 29. Juli 1944 hingerichtet. In Hall-Schönegg erinnert eine Straßenbezeichnung an Krajnc.
Christoph Probst (geboren am 6. November 1919 in Murnau in Oberbayern) studierte im Wintersemester 1942/43 an der Universität Innsbruck Medizin. Als Mitglied der um die Geschwister Scholl organisierten Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ wurde Probst am 22. Februar 1943 hingerichtet. Ein „Dreierausschuss“ des Rektorats der Universität Innsbruck erließ am Tag der Hinrichtung ein „Erkenntnis“, wonach Probst „dauernd vom Studium an allen deutschen Hochschulen ausgeschlossen“ wird. Probst hatte in einem Flugblatt die verbrecherische Kriegspolitik des NS-Regimes und der deutschen Wehrmacht gegeißelt und die Perspektive eines demokratischen Deutschland nach dem Sturz Hitlers vermittelt. Seit 1984 erinnert eine Gedenktafel am „Ehrenmal“ an Christoph Probst. 1994 wurde der Platz vor dem Universitätshauptgebäude nach Christoph Probst benannt.
Literatur
- Eduard Grünewald, Unser Gedenken an Christoph Probst, in: Das Fenster 56 (1994), 5390-5392.
- Paul Torggler, Sebastian Posch, Fritz Thöni (Hg.), 100 Jahre A.V. Vindelicia, Innsbruck 2001, 85.
- Peter Goller und Gerhard Oberkofler, Emmerich Übleis (1912-1942). Kommunistischer Student der Universität Innsbruck. Antifaschist - Spanienkämpfer - Sowjetpartisan, Innsbruck 2000.
- Zum Innsbrucker Theologiestudenten Hannsgeorg Heintschel-Heinegg siehe: http://www.uibk.ac.at/ipoint/news/uni_und_studium/20041206.html
(Univeristätsarchiv)