Christina Metzler
Derzeitige Tätigkeit:
Im November 2019 wurde ich als jüngste Abgeordnete im Vorarlberger Landtag angelobt. In unserem Klub bin ich zuständig für die Themen Umwelt- & Klimaschutz, Energie, Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit.
Studium:
Im Oktober 2016 begann ich zum einen das Studium der Politikwissenschaft und zum anderen das Studium der Soziologie an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck. Mit Jänner 2020 beendete ich das Studium der Politikwissenschaft und im darauffolgenden März das Studium der Soziologie. Seit Juni 2020 absolviere ich den Masterstudiengang Nachhaltigkeit und Systematisches Management an der AKAD University in Stuttgart.
- Warum hast Du Dich/haben Sie sich für das Studium der Politikwissenschaft entschieden? Welche Alternativen gab es für Dich/Sie sonst noch?
Das Studium der Politikwissenschaft hat mich bereits vom ersten Moment an interessiert. Ich wollte immer verstehen, wie die Welt funktioniert und warum, gesellschaftlich und politisch gesehen, alles so ist, wie es ist. Die Fusion der beiden Bachelorstudiengänge war für mich somit die perfekte Kombination einen großen Einblick in die wissenschaftliche Betrachtung unserer Welt zu erhalten.
- Wofür hast Du Dich/haben Sie sich im Studium am meisten begeistert?
Am meisten konnte ich mich für die vielen Seminare begeistern, in denen die Professoren*innen viel Platz ließen für Diskussionen. Dies gab uns die Möglichkeit nicht nur die Welt draußen zu reflektieren, sondern auch unsere eigenen Denk- und Wahrnehmungsprozesse klar zu verstehen.
- Hattest Du/hatten Sie zu Beginn des Studiums bereits eine Idee, wo Du/Sie nachher landen würdest/würden?
Eine konkrete Idee hatte ich nicht. Jedoch steht für mich bis heute fest, dass die berufliche Tätigkeit, die ich ausübe, stets dazu beitragen soll, die Welt positiv mitzugestalten. Die Zeit, die ich in eine gewisse Aufgabe investiere, soll somit immer (aus meiner Perspektive) sinnvoll genutzt sein, um anderen Menschen, die im Lotto des Lebens vielleicht nicht so gut abgeschnitten haben, bessere Chancen zu ermöglichen. In einer Vielzahl von Berufen könnte ich somit meine Herzens-Vision verwirklichen.
- Und wie bist Du/sind Sie zu der jetzigen Stelle gekommen?
Als Abgeordnete eines Gremiums wird man natürlich von der Bevölkerung gewählt. Aber das Ausschlaggebende ist aus meiner Perspektive die Zeit vor der Wahl. Bereits in der Schule habe ich mich als Schulsprecherin, aber auch bei uns in der Bürgermusik als Jugendreferentin engagiert. Dazu kamen im Laufe der Zeit einige weitere ehrenamtliche Funktionen, die mir unglaublich viel Spaß bereiteten. Mit 18 Jahren wurde ich dann gefragt, ob ich für die Gemeindevertretung kandidieren möchte und stimmte zu. Das war sozusagen mein Einstieg in die Politik. Wenn man mich also fragt, wie man Abgeordnete wird, ist meine Antwort stets: "Engagiere dich für das, was dir am Herzen liegt. Und wenn es dein Weg sein soll, wirst du früher oder später auch in der Politik landen."
- Was hat Dir/Ihnen im Nachhinein besonders geholfen, nach dem Studium einen Job zu finden?
In meinem Fall würde ich klar sagen, dass mein Engagement neben dem Studium ausschlaggebend war. Aber auch Auslandssemester und Praktika spielen eine große Rolle, den eigenen Traumjob zu finden und dann natürlich auch zu bekommen. Für meinen Masterstudiengang war es von Vorteil, dass ich bereits zwei Jahre als Tutorin im Fachbereich Statistik tätig war und so meine wirtschaftlichen Kenntnisse nochmals unterstreichen konnte.
- Was machst Du/machen Sie in Deinem/Ihrem Job?
Der Job als Abgeordnete in Vorarlberg ist keine Vollzeitbeschäftigung, weshalb es mir gut möglich ist, nebenberuflich meinen Master zu absolvieren und als selbstständige Moderatorin zu arbeiten. Einer der wichtigsten Aufgaben als Abgeordnete ist die Vertretung des eigenen Bezirks/Region. Somit ist der Kontakt zu den Gemeinden, aber auch zu den Menschen ein sehr großer Bestandteil unserer Aufgabe. Neben diesen Aktivitäten ist jeder Mittwoch unser "Landtags-Tag". Dort findet immer abwechselnd entweder die Klub-, Ausschuss- oder Landtagssitzung statt.
- Inwieweit hat Dir/Ihnen da das Studium geholfen?
Das Studium hat mir unterschiedliche Instrumente an die Hand gegeben, die mir jetzt in der Ausübung der Tätigkeit behilflich sind: Das Verständnis für das österreichische politische System, aber auch die demokratischen Prozesse, Wahlen im Allgemeinen, inhaltliche Prozesse und vor allem die Liebe zu Diskussionen, welche den Parlamentarismus erst wirklich zum Leben erwecken.
- Was sind die wichtigsten Erfahrungen aus Deiner/Ihrer Studienzeit?
Eine sehr wichtige Erfahrung war für mich mein Praktikum im EU Parlament in Brüssel, welches ebenso als Teil des Studiums eingebaut werden konnte. Diese zwei Monate waren für mich richtungsweisend für meine berufliche Zukunft, da für mich nach dem Praktikum eindeutig klar war, dass das Arbeiten als Assistentin in einer politischen Institution so nicht in Frage kommt. Auch negative Erfahrungen haben somit etwas sehr Gutes.
- Woran denkst Du/denken Sie besonders gern zurück?
Besonders gerne denke ich an die vielen spannenden Diskussionen mit meinen Kommilitonen*innen zurück, die uns vermutlich zwar das ein oder andere graue Haar gekostet haben, uns gleichzeitig jedoch immer anspornten größer zu denken und über den eigenen Tellerrand zu blicken.
- Was würdest Du/würden Sie heute anders machen bzw. bereust Du/bereuen Sie im Zusammenhang mit dem Studium etwas besonders?
Im Zusammenhang mit dem Studium gibt es eigentlich nichts, was ich bereue. Einzig an mein abgesagtes Auslandssemester in Istanbul denke ich ab und an zurück, aber auch da bin ich mir sicher, dass so wie es gekommen ist, alles seinen Sinn hatte.
- Zu guter Letzt: Gibt es einen Rat, den Du/Sie aktuellen Studierenden für ihren Einstieg in die Berufswelt mitgeben möchtest/möchten?
Auch wenn es schwer werden kann, bleibt euch stets selbst treu und werdet nicht müde darüber nachzudenken, was ihr wirklich in euerem Leben wollt und ob ihr euch, auf dem für euch richtigen Weg befindet. Geld und monetäre Dinge sind vergänglich, aber mit euch selbst müsst ihr bis ans Ende eures Lebens klarkommen.
Stand: 31. August 2020