Denise Neher
Derzeitige Tätigkeit:
Ich bin als selbstständige Moderatorin, Journalistin und als Rhetorikcoach tätig.
Studium:
Uni Innsbruck Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Medien 2001-2007, Mag. phil. 2007.
- Warum hast Du Dich/haben Sie sich für das Studium der Politikwissenschaft entschieden? Welche Alternativen gab es für Dich/Sie sonst noch?
Ich war schon einige Monate vor dem Beginn meines Studiums, also gleich nach der Matura, bei der Tiroler Tageszeitung und beim Funkhaus Tirol beschäftigt und schnell der Meinung, dass ein Politikstudium gut zu meiner Tätigkeit als Journalistin passen würde. Das Studium Kommunikationswissenschaften hat mich nicht wirklich interessiert bzw. überzeugt, außerdem wollte ich nicht für ein Studium mein sehr geschätztes Heimatbundesland Tirol verlassen und das wäre für dieses Studium nötig gewesen.
- Wofür hast Du Dich/haben Sie sich im Studium am meisten begeistert?
Als Journalistin haben mich naturgemäß die Vorlesungen zum Thema Medienkunde besonders interessiert. Gern denke ich in diesem Zusammenhang an die Vorlesungen von Armin Wolf zurück. Sehr interessant habe ich aber auch die Vorlesungen von Claudia von Werlhof empfunden. Immer wieder denke ich an die ein oder andere Aussage von ihr zurück. Mein Interesse für Geschichte haben die Vorlesungen meines Wahlfaches Zeitgeschichte sehr gut abgedeckt. Hier ist vor allem Rolf Steininger zu nennen.
- Hattest Du/hatten Sie zu Beginn des Studiums bereits eine Idee, wo Du/Sie nachher landen würdest/würden?
Ja, da ich ja bereits vor dem Studium als Journalistin tätig war.
- Und wie bist Du/sind Sie zu der jetzigen Stelle gekommen?
Ich bin seit zwei Jahrzehnten als Journalistin tätig und hatte das Glück, einige Medienhäuser kennenlernen zu dürfen. Daraus ist ein breiter Erfahrungsschatz gewachsen.
- Was hat Dir/Ihnen im Nachhinein besonders geholfen, nach dem Studium einen Job zu finden?
Nichts, da ich ja bereits vor dem Studium in meinem beruflichen Umfeld tätig war.
- Was machst Du/machen Sie in Deinem/Ihrem Job?
Ich moderiere Veranstaltungen in ganz Österreich, bin als Printredakteurin tätig und gebe als Rhetorikcoach mein Wissen an Schulen, Weiterbildungsinstituten, Firmen und Einzelpersonen weiter.
- Inwieweit hat Dir/Ihnen das Studium geholfen?
Ich habe durch mein Studium ein breites Wissen über politische und gesellschaftliche Zusammenhänge bekommen, etwa in der österreichischen oder internationalen Politik aber auch in der Wahlforschung. Da ich auch immer wieder mit der Moderation von politischen Diskussionsrunden beauftragt werde, brauche ich mein erworbenes Wissen häufig.
- Was sind die wichtigsten Erfahrungen aus Deiner/Ihrer Studienzeit?
Man erkennt die Wichtigkeit der wissenschaftlichen Arbeit, man lernt sich mit Themen gründlich auseinanderzusetzen und die Bedeutung quellenkritischer Lektüre. Die differenzierte Betrachtungsweise ist ein weiteres „Learning“ von mir. Selten ist es möglich, einfache Antworten auf komplexe Fragen zu bekommen, diese Erkenntnis hilft einem in vielen Berufsbereichen und sogar im privaten Bereich weiter. Man lernt nicht aufzugeben, auch wenn es anstrengend wird und außerdem wurde durch das häufige Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten mein rhetorisches Ausdrucksvermögen sehr geschult. Da ich mich vor Referaten meistens gedrückt habe, bezieht sich dies jedoch nur auf das geschriebene Wort.
- Woran denkst Du/denken Sie besonders gern zurück?
An das gesellige Zusammensein mit den Mitstudierenden in der Kantine, an das gegenseitige Helfen bei Prüfungsvorbereitungen und natürlich an meine Aufregung, bei der Abschlussfeier meines Studiums, bei der ich dann ein Auto geschenkt bekomme habe 😊 Die Möglichkeit eine Universität besuchen zu können und ein Studium erfolgreich abzuschließen, ist etwas Besonderes und erfüllt mich mit Stolz. Ich denke gern an dieses Privileg, das ich erfahren durfte, zurück.
- Was würdest Du/würden Sie heute anders machen bzw. bereust Du/bereuen Sie im Zusammenhang mit dem Studium etwas besonders?
Ich bereue, dass ich es versäumt habe, mit meinen Mitstudierenden auch nach dem Studium in Kontakt zu bleiben. Dieses Netzwerk, das man sich im Studium aufbauen könnte, ist eine einmalige Gelegenheit.
- Zu guter Letzt: Gibt es einen Rat, den Du/Sie aktuellen Studierenden für ihren Einstieg in die Berufswelt mitgeben möchtest/möchten?
Ich empfehle jedenfalls schon während des Studiums Berufserfahrung zu sammeln. Denke, ein Auslandssemester kann eine tolle Erinnerung fürs Lebens sein und Freundschaften, die man während des Studiums schließt, sollte man pflegen. Die Zeit an der Uni ist eine besondere, die man genießen und auskosten sollte. An Studentenpartys erinnert man sich oft ein Leben lang, also an die Studierenden: have fun! 😊
Stand: 18. Juli 2023