Von 10.-11.01.2025 fand die Tagung „Formale Bildung in einer pluralen Gesellschaft. Bildungswissenschaften und Fachdidaktiken im Diskurs“ in Innsbruck als Kooperation zwischen dem Institut für Fachdidaktik, dem Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik sowie dem Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung statt.
Insgesamt waren über 80 Teilnehmer:innen, die in 14 Sessions, 4 Symposien und 2 Workshops ihre aktuellen Forschungen präsentieren und diskutierten. Die Begrüßungsworte wurden stellvertretend vom Studiendekan Univ.-Prof. Dr. Markus Ammann gehalten. Der Beginn wurde musikalisch von IVY22 umrahmt. Den Inhaltlichen Auftakt leistete die Keynote von Prof. Dr. Ursula Kessels von der Freien Universität Berlin zum Thema „Shifting Standards und positiver Feedback-Bias: Wenn negative Stereotype zu positiveren Urteilen führen“.
Das Institut für Praktische Theologie war vertreten durch Petra Juen, PhD. Sie hielt gemeinsam mit Dr. Asligül Aysel vom Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik einen Vortrag mit dem Titel „Politische Bildung als fächergreifendes Unterrichtsprinzip in den Lehrplänen. Eine Interreligiöse Auseinandersetzung mit dem Beitrag von Religionsunterrichten zur Demokratieförderung“. Inhaltlich analysierten und verglichen Juen und Aysel die österreichischen Lehrpläne für den Katholischen und Islamischen Religionsunterricht der Sekundarstufe I. Dabei lag der Fokus einerseits auf jenen Aspekten, die das fächerübergreifende Prinzip der politischen Bildung fördern sowie darauf, wie sie sich auf die Gestaltung und Ausrichtung des Religionsunterrichts auswirken könnten. Andererseits kristallisierte sich die Interreligiosität nicht nur durch den Vergleich der beiden Lehrpläne miteinander, sondern insbesondre durch die prozessorientierte, offene und intensive Zusammenarbeit heraus.
Den Tagungsabschluss gestaltete die Keynote von Prof. Dr. Merle Hummrich von der Goethe-Universität Frankfurt zum Thema „Teilnahme und Teilhabe in der Schule. Theoretische Annäherung an ein komplexes Gegenstandsfeld.“
Die Tagung leistet insgesamt einen wichtigen Beitrag zur Fragestellung, wie formale Bildung auf eine Gesellschaft, die zunehmend sensibler auf Diversität und Pluralität reagiert. Dies zeigt sich vor allem im zweifach gerichteten Blick auf Formale Bildung, einerseits mit dem Fokus auf die Lernenden, Lehrenden und Lerninhalte und andererseits auf unterschiedliche Beharrungsmechanismen und Trägheitsphänomene, die in Schulen und Bildungsprozessen wirken. Diese Korrelation wurde in den verschiedenen Sessions aus fachdidaktischen, bildungswissenschaftlichen und pädagogischen Perspektiven ausgelotet.
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