SOFA- Raumkonsens
Wir möchten, dass sich in diesem Raum alle Menschen so wohl wie möglich fühlen können und einigen uns deshalb auf:
- Gewaltfreiheit: Dies ist ein Raum, in dem Gewalt keinen Platz finden soll. Sie führt zu Schädigungen, Schmerz oder Leid bei anderen Lebewesen. Formen von Gewalt sind neben physischer auch emotionale, verbale, strukturelle, sexuelle, symbolische und wirtschaftliche Gewalt.
- Diskriminierungsfreierer Raum: Dies ist ein Raum für Alle. Für Menschen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten, Hintergründen und Erfahrungen. Als Teil einer von Macht- und Herrschaftsverhältnissen durchzogenen Gesellschaft tragen wir alle diskriminierende (u.a. rassistische, sexistische und ableistische) Denk- und Verhaltensmuster in uns. Wir wollen dabei einerseits besagte Denk- und Verhaltensmuster reflektieren sowie ablegen lernen und andererseits bewusst diskriminierende Pöbelei als das benennen, was sie ist: Ignorant, und menschenunwürdig. Sie soll hier keinen Platz finden.
- Solidarität: Dies ist ein Raum, der einlädt, solidarisches Miteinander zu lernen und zu leben. Solidarisches Verhalten folgt dem Prinzip des Zusammenhalts, der gegenseitigen Unterstützung und des Mitgefühls mit Anderen. Bestehende Machtdynamiken sowie ihre Verflechtungen müssen dafür sichtbar gemacht, benannt und gemeinschaftlich aufgearbeitet werden. In der Praxis kann das für diesen Raum bedeuten, auf eine diskriminierungssensible Kommunikationskultur zu achten und Solidaritätsarbeit mit von Repression betroffenen Personen zu leisten.
- Sorgearbeit: Dies ist ein Raum, in dem sich alle Personen gemeinsam verantwortlich fühlen sollen. So ist es beispielsweise die Aufgabe Aller, sicherzustellen, dass der Raum sauber und ordentlich bleibt, damit Plena, Veranstaltungen und Workshops stattfinden können. Auch das Bewusstsein für Bedürfnisse und Emotionen in der Gruppe und jene damit zusammenhängende (emotionale) Fürsorge ist Form von Sorgearbeit und soll gemeinschaftlich getragen werden. Damit dieser Anspruch auch Realität werden kann und Care-Arbeit bspw. nicht nur an FLINTA* Personen hängen bleibt, braucht es die Bereitschaft Aller, auf eine faire Arbeitsteilung zu achten und offen in selbskritische Reflektionsprozesse zu starten.
- Positive Kommunikationskultur: Nicht für alle Menschen ist es gleich einfach, gehört zu werden. Wir wünschen uns in diesem Raum eine Gesprächsatmosphäre des Verständnisses, der Zusammenarbeit, des Respekts und der Unterstützung. Dafür ist es wichtig, sich der Strukturen und Prozesse bewusst zu sein, die es Menschen erschweren, sich zu Wort zu melden und dazu führen, dass Gesagtes als weniger wichtig, bedeutsam, intelligent, sachlich usw. abgestempelt wird.
- Positive Konfliktkultur: Wenn es zu Unstimmigkeiten kommt, achte auf eine positive Konfliktkultur, in der Differenzen und Kränkungen angesprochen, Fehler eingestanden und auf angebrachte Weise gelöst werden können.
- Barrieren: Unser Anspruch und Wunsch ist es, dass dies ein Raum für Alle wird. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass auch der SOFA viele Barrieren hat. Da dieser Ort ein universitärer Raum ist, fühlen sich nicht alle Menschen gleich angesprochen/ eingeladen. Auch die verwendete Sprache (beispielsweise gender- bzw. diskriminierungssensible Sprache) oder bestimmte Konzepte und Begriffe im Raum können Barrieren darstellen. Hier wollen wir einladen, bei Unklarheiten, Fragen oder Unsicherheiten ins Gespräch zu kommen.