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Mariologie im Schnittpunkt von Anthropologie, Christologie und Ekklesiologie

Eine Analyse der theologischen Ansätze von Karl Rahner und Joseph Ratzinger

Mit Hilfe zweier angesehener Theologen wird untersucht, wie die Mariologie, die theologische Beschäftigung mit Maria, mit wichtigen theologischen Disziplinen zusammenhängt.

Mary at intersection

Forschungsanliegen

Die Mariologie, die theologische Lehre von Maria, der Mutter Jesu, liegt im Schnittpunkt verschiedener theologischer Disziplinen, insbesondere der Anthropologie (inklusive Aspekten der Eschatologie), der Christologie und der Ekklesiologie. Oft werden die modernen marianischen Dogmen (Unbefleckte Empfängnis und Leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel) als ein trennender Faktor zwischen den Christen angesehen, da sie nicht von allen Konfessionen akzeptiert werden. Für viele nichtkatholische Christen gelten diese Lehren als nicht biblisch untermauert und sind daher umstritten. Das Zweite Vatikanische Konzil war um den ökumenischen Dialog bemüht, hielt aber gleichzeitig an der katholischen Lehre fest, auch an den marianischen Dogmen, da diese einer langen theologischen Tradition entstammen und daher bedeutsame Glaubensgehalte zum Ausdruck bringen. Mit Hilfe der Theologie Ratzingers und Rahners kann eine neue tiefe Reflexion über sie erfolgen. Obwohl es Unterschiede in ihren theologischen Ansätzen gibt – Ratzinger sprach gar von verschiedenen theologischen „Planeten“ (Ratzinger, Joseph Kardinal. Aus meinem Leben. Erinnerungen (1927-1977). (München: DVA 1998, 131.)) – haben sich sowohl Ratzinger als auch Rahner ausführlich mit diesen Lehren auseinandergesetzt. Indem wir ihre Ansätze in einen Dialog bringen, hoffen wir, neue Erkenntnisse über die Bedeutung und Relevanz der Mariologie zu gewinnen.

Forschungsfragen

  • Was sind die mariologischen Überlegungen von Ratzinger und Rahner?
  • Welche Implikationen hat die Lehre über Maria für unser Verständnis von Mensch, Gott, Christus und Kirche - und vice versa?
  • Was können wir gewinnen, wenn wir die Interpretationen der mariologischen Dogmen durch die beiden Theologen miteinander konfrontieren?

Forschungsmethode

Es wird eine gründliche Untersuchung und Analyse des Inhalts und der Bedeutung der marianischen Dogmen und ihrer Interpretationen durch die beiden zitierten Theologen durchgeführt, mit besonderem Blick auf mögliche Unterschiede in ihren Ausführungen und Akzentsetzungen. Anschließend sollen die Interpretationen der beiden Theologen in einen dramatischen Dialog gebracht werden. Davon erhofft man sich ein tieferes Verständnis der Bedeutung der Lehren für den genannten Bereich der Christologie, Anthropologie (insbesondere ihrer eschatologischen Dimension) und Ekklesiologie.

Literatur

Hangler, Rainer, Juble, Tochter Zion: zur Mariologie von Joseph Ratzinger. Ratzinger-Studien 9, Regensburg: Friedrich Pustet, 2016.

Matuschek, Dominik. Konkrete Dogmatik: Die Mariologie Karl Rahners. Innsbrucker Theologische Studien 87. Innsbruck: Tyrolia- Verlag, 2012.

Rahner, Karl. Maria, Mutter des Herrn: Mariologische Studien, bearb. von Regina Pacis Meyer, Band 9 der Sämtliche Werke. Freiburg i.Br.: Herder. 2004.

Rahner, Karl. Der Mensch in der Schöpfung, bearb. von Karl-Heinz Neufeld, Band 8 der Sämtliche Werke. Freiburg i.Br., Herder 1998.

Ratzinger, Joseph. Herkunft und Bestimmung, Band 5 der Gesammelte Schriften. Freiburg i.Br.: Herder. 2021.

Ratzinger, Joseph. Auferstehung und Ewiges Leben, Band 10 der Gesammelte Schriften. Freiburg i.Br.: Herder. 2012.

Betreuer

Assoz.-Prof. Mag. Dr. Nikolaus Wandinger
Institut für Systematische Theologie

Doktorand

Maria Joseph Philip Joseph
Philip.Maria-Joseph(at)student.uibk.ac.at

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