Affektive Neurowissenschaft & Neuropsychologie
Das Affective Neuro Lab unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Carmen Morawetz widmet sich der Erforschung der vielfältigen Facetten menschlicher Emotionen. Unsere Hauptziele sind es, die Regulationsmechanismen von Emotionen zu verstehen, emotionale Resilienz zu fördern und durch innovative Forschungsansätze das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.
Forschungsschwerpunkte
Im Zentrum unserer Arbeit steht die Frage, wie Emotionen im Gehirn erzeugt und moduliert werden. Unser langfristiges Ziel ist es, neuronale Erkenntnisse zu nutzen, um Präventions- und Interventionsprogramme für affektive Störungen zu entwickeln. Indem wir untersuchen, wie das Gehirn kognitive Zustände und emotionale Erlebnisse repräsentiert, möchten wir Menschen dabei unterstützen, ihre Emotionen besser zu regulieren und resilienter gegenüber Stress und Herausforderungen zu werden.
Interdisziplinäre Herangehensweise
Unser Forschungsansatz vereint verschiedene Methoden, um ein umfassendes Verständnis von Emotionswahrnehmung, -entstehung und -regulation zu erlangen. Zu den von uns angewandten Methoden gehören:
- Neuroimaging: Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) zeigt, in welchen Hirnregionen bestimmte Prozesse ablaufen, und hilft dabei, verschiedene Funktionen voneinander zu unterscheiden.
- Physiologische Messungen: Sie liefern Informationen darüber, wie periphere Funktionen wie Herzfrequenz oder Hautleitfähigkeit durch Emotionen beeinflusst werden.
- Erfahrungs- und Verhaltensdaten: Diese ergänzen die hirnbasierten Messungen und bieten Einblicke in das subjektive Erleben von Emotionen (z. B. Online-Befragungen, Experience-Sampling-Methoden).
Kognitive Modellierungen verknüpfen schließlich alle empirischen Daten und ermöglichen es uns, umfassende Modelle der Emotionsverarbeitung zu erstellen.
Forschungsfragen
Unsere Forschungsarbeit beschäftigt sich mit grundlegenden Fragen wie:
- Wie werden Emotionen erzeugt und verarbeitet?
- Wie erleben wir Emotionen?
- Wie lassen sich Emotionen kontrollieren?
- Wie beeinflussen Emotionen z.B., das soziale Verhalten, Entscheidungen, Wohlbefinden, Gedächtnis, Aufmerksamkeit?
- Emotionale Kontrolle und Regulation
Ein besonderer Fokus unseres Labors liegt auf der kognitiven Kontrolle von Emotionen. Die Fähigkeit zur Emotionsregulation – also der adaptive Umgang mit emotional relevanten Reizen – ist essenziell für unsere psychische und physische Gesundheit sowie für unser allgemeines Wohlbefinden. Eine eingeschränkte Emotionsregulation spielt eine zentrale Rolle bei psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen, bipolaren Störungen, und Borderline-Persönlichkeitsstörungen.
Wir erforschen Faktoren, die die Emotionsregulationsfähigkeit beeinflussen, darunter:
- Persönlichkeitsmerkmale
- Psychologische Ressourcen
- Soziale Kontexte
- Hormonelle Einflüsse
Durch die Identifizierung der Gehirnregionen, die mit erfolgreicher Emotionsregulation verknüpft sind, möchten wir gezielte Interventionen entwickeln, die maladaptive Strategien reduzieren und das emotionale Wohlbefinden fördern.
Weitere Informationen und eine detaillierte Darstellung der Forschungsschwerpunkte finden Sie auf der Website Affective Neuro Lab.
MitarbeiterInnen
Leitung:
Univ.-Prof. Dr. Carmen Morawetz
Wissenschaftliche MitarbeiterInnen:
Sofia Amaoui, MSc, PhD
DoktorandInnen:
Mi Lande, BSc, MSc
Sekretariat: