Frühe Bildung und Erziehung (Elementarpädagogik)

Der Lehr- und Forschungsbereich befasst sich mit Fragen der Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern im Alter von null bis sechs Jahren.

Arbeitsschwerpunkte liegen vor allem in folgenden Bereichen: Pädagogische Qualität in frühpädagogischen Institutionen (Kindergärten und -krippen) und deren Handlungskonzepte, Professionalisierung in der Elementarpädagogik, Führungsstile und Führungsverhalten sowie Arbeitsbelastung und Wohlbefinden elementarpädagogischer Fachkräfte, Bildungsdisparitäten im Vorschulalter, Beziehungs- und Interaktionsqualität zwischen frühpädagogischen Fachkräften, Eltern und Kindern, Persönlichkeit von Kindern und frühpädagogischen Fachkräften.

Fragen der Bildung, Erziehung und Betreuung von null bis sechsjährigen Kindern sind gesellschaftlich und politisch von hoher Relevanz. Vor diesem Hintergrund setzt sich der Lehr- und Forschungsbereich Elementarpädagogik mit aktuellen Bedingungen, Chancen und Grenzen frühpädagogischer Institutionen und Familien auseinander. Der Lehr- und Forschungsbereich arbeitet sowohl mit quantitativen als auch mit qualitativen Methoden; hinzu kommen theoretisch-systematisierende Arbeiten.

Aktuelles

Euregio-Projekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung in frühkindlichen und sozialpädagogischen Einrichtungen“

Univ.-Prof. Dr. Wilfried Smidt und Univ.-Ass. Eva-Maria Embacher, PhD beteiligten sich mit sechs Studierenden des Bachelor- und Masterstudiums „Erziehungs- und Bildungswissenschaft“ an einem Euregio-Projekt zum Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung in frühkindlichen und sozialpädagogischen Einrichtungen“.

Im Februar und März 2024 fanden Reisen zur Freien Universität Bozen (Standort Brixen) und zur Universität Trient (Standort Rovereto) statt. Im Juni erfolgte der Besuch der Lehrenden und Studierenden der Universitäten Bozen und Trient an der Universität Innsbruck. Neben Vorträgen zum Thema „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ und Exkursionen zu Kindergärten, sozialpädagogischen Einrichtungen sowie zum botanischen Garten, standen der Austausch und die Vernetzung im Vordergrund.

Forschungsprojekt „Ausbildungsqualität von elementarpädagogischen Fachkräften in Österreich und der Ukraine“

Im Rahmen eines Kooperationsprojekts zwischen Österreich (Universität Innsbruck, FH Campus Wien) und der Ukraine (Pädagogische Universität Drohobytsch Iwan Franko, Nationale Pädagogische Universität Korolenko) wird in beiden Ländern die Ausbildungsqualität von elementarpädagogischen Fachkräften untersucht.

Nähere Informationen zum Projekt finden sich auf der folgenden Seite: https://www.uibk.ac.at/projects/elementarpaedagogische-fachkraefte/

4. Innsbrucker Fachtagung zur Elementarpädagogik

Am 26.09.2025 und 27.09.2025 findet an der Universität Innsbruck die 4. Innsbrucker Fachtagung zum Thema „Lernen in der Elementarpädagogik: Bedingungen – Erwartungen –Herausforderungen“ statt.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Sekretariat

Studentische Mitarbeiterinnen

Franziska Aspmair
Studentische Mitarbeiterin

Franziska.Aspmair@uibk.ac.at

Hanna Lorenzin
Studentische Mitarbeiterin

hanna.lorenzin@uibk.ac.at

Der Lehr- und Forschungsbereich Frühe Bildung und Erziehung (Elementarpädagogik) bietet sowohl im Bachelorstudium der Erziehungswissenschaft als auch im Masterstudium der Erziehungs- und Bildungswissenschaft verschiedene Lehrveranstaltungen zu wechselnden elementarpädagogischen Themenfeldern an. Lehrveranstaltungen wurden und werden unter anderem zu folgenden Themen angeboten:

  • Bildung in Familie und Kindertageseinrichtung
    In der Lehrveranstaltung werden Theorien und Forschungsbefunde zum Verständnis von Lern- und Bildungsprozessen in Familie und elementarpädagogischen Einrichtungen beschrieben und analysiert. Schwerpunkte bilden pädagogische Generationenbeziehungen und das Zusammenwirken von familiären und elementarpädagogischen Kontexten bei Übergängen im Bildungswesen. Familie, Krippe und Kindergarten werden, neben ihrer Bedeutung für die individuelle Lern- und Bildungsentwicklung, auch als gesellschaftliche Institutionen mit kulturspezifisch und historisch unterschiedlichen Strukturen und Funktionen thematisiert. Ihr Anteil an der Entstehung, Aufrechterhaltung und Verminderung von sozialen Ungleichheiten wird diskutiert.
  • Entwicklungspsychologische Aspekte frühkindlicher Bildung und Erziehung
    In der Lehrveranstaltung wird frühkindliches Lernen beleuchtet. Der Fokus liegt auf emotionalen, sozialen, kognitiven und motivational-volitionalen Aspekten, die für Theorie und Praxis der Elementarpädagogik bedeutsam sind.
  • Lehren und Lernen: (Früh-)pädagogische Handlungskonzepte in der Diskussion
    Diskussion von Handlungskonzepten der Frühpädagogik (u.a. Fröbel, Waldorf, Reggio, Montessori, Tools of the Mind, Kinderläden, Freinet, Pikler) u.a. in Bezug auf: historische Entwicklung, anthropologische und paradigmatische Grundannahmen, theoretische Rahmung, Grundbegriffe und Kernaussagen, Forschungsbefunde zur Umsetzung und Wirkung
  • Pädagogische Qualität in Kindertageseinrichtungen
    In der Lehrveranstaltung werden unter anderem folgende Schwerpunkte gesetzt: Definitionen pädagogischer Qualität, theoretische Zugänge, Multiperspektivität, Ansätze pädagogischer Qualität, nationale und internationale Befunde zur pädagogischen Qualität in elementarpädagogischen Bildungseinrichtungen
  • Professionalisierung in der Pädagogik der frühen Kindheit
    In der Lehrveranstaltung werden unter anderem folgende Schwerpunkte gesetzt: Definitionen von Profession, Professionalität und Professionalisierung, geschichtliche Aspekte zur Bedeutung von Profession, Professionalität und Professionalisierung in der Pädagogik der frühen Kindheit, Diskussion aktueller Professionalisierungsmodelle in der Pädagogik der frühen Kindheit, kritische Einordnung zentraler Forschungsbefunde zu Professionalisierung in der Pädagogik der frühen Kindheit
  • Spezialfragen von Entwicklung und Sozialisation: Frühe Bildung und Erziehung
    In der Lehrveranstaltung werden unter anderem folgende Schwerpunkte gesetzt: definitorische Abgrenzungen von Bildung und Erziehung, anthropologische Grundannahmen und entwicklungspsychologische Grundlagen, bildungstheoretische Ansätze in der Frühpädagogik (u. a. Selbstbildung, Ko-Konstruktivismus), aktuelle und „klassische“ Bildungs- und Erziehungsansätze (u. a. Montessori-Pädagogik, Situationsansätze, kompensatorische Erziehung), Bildungs- und Erziehungsdomänen in der Frühpädagogik (u. a. Sprache, Mathematik, Naturwissenschaft)
  • Seminar zur Bachelorarbeit
    Die Themen der Bachelorarbeiten, die in diesem Seminar erarbeitet werden, liegen im Bereich der Elementarpädagogik. Das Seminar dient der Unterstützung des individuellen und selbstständigen Prozesses der Erstellung einer Bachelorarbeit.
10/2024 bis 10/2027: Forschungsprojekt „Stress, Gesundheit und pädagogische Qualität im Kindergarten“ (gefördert vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, FWF)
Kurzbeschreibung: Mit dem Forschungsprojekt werden Stress und Gesundheit von elementarpädagogischen Fachkräften sowie die pädagogische Qualität in Kindergärten in Tirol näher untersucht.

9/2024 – 8/2026: Forschungsprojekt „Frühe sprachliche Bildung und Förderung – Ausbildung und Praxis gemeinsam erforschen und gestalten“(gefördert vom Land Tirol, vom Land Niederösterreich und von der Stadt Wien, Kooperationsprojekt mit Dr. Lena Cataldo-Schwarzl und Dr. Niku Dorostkar, Katholische Pädagogische Hochschule Wien/Krems)

Kurzbeschreibung: Mit dem bundesländerübergreifenden, kooperativ angelegten Forschungsprojekt soll das Thema der frühen Sprachförderung im Kontext der elementarpädagogischen Praxis und Ausbildung in Niederösterreich, Tirol und Wien beleuchtet werden. Das Ziel ist, Methoden und didaktisierte Materialien für die frühe sprachliche Bildung und Förderung zu erarbeiten.

8/2023 – 8/2024: Forschungsprojekt “Education for sustainable development in early childhood and social education institutions”
(SENSE) (gefördert vom Euregio Mobility Fund, Kooperationsprojekt mit Univ.-Prof. Dr. Iris Nentwig-Gesemann, Freie Universität Bozen und Univ.-Prof. Simona De Falco, University of Trento)
Kurzbeschreibung: The project aims to outline Education for Sustainable Development (ESD) as a global challenge, to discuss various social and early childhood education concepts and to gain an in-depth insight into examples of good practice of sustainability-oriented education and educational work.

6/2023 – 5/2025: Forschungsprojekt “The quality of preschool teachers’ training in Austria and Ukraine: A comparative analysis”
(gefördert vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung; Kooperationsprojekt mit Univ.-Prof. Dr. Oresta Karpenko, Drohobych Ivan Franko State Pedagogical University, Ukraine)
Kurzbeschreibung: The research project conducts a comparative analysis of preschool teachers’ training at pedagogical colleges (Austria) and universities (Ukraine) by doing document analyses, surveys, and guided interviews.

9/2022 – 8/2023: Forschungsprojekt „Assistenzkräfte in Kindergärten – eine bedeutende, aber kaum beachtete Berufsgruppe“
(gefördert von der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol; zus. mit Prof. Dr. Bernhard Koch, Pädagogische Hochschule Tirol)
Kurzbeschreibung: Mit dem Forschungsvorhaben werden verschiedene Aspekte der Professionalisierung von Assistenzkräften in Kindergärten in Tirol untersucht.

3/2021 – 12/2021: Forschungsprojekt „COVID-19 Pandemie und elterliche Förderung von Early Literacy“
(gefördert aus Mitteln des Landes Tirol)
Kurzbeschreibung: Mit dem Forschungsvorhaben werden Aspekte elterlicher Unterstützung kindlicher Kompetenzen im Bereich Early Literacy während der COVID-19 Pandemie untersucht. Die Studie richtet sich bevorzugt an Eltern von Kindergartenkindern, die sich kurz vor der Einschulung befinden (im letzten Kindergartenjahr).

7/2020 – 12/2020: Forschungsprojekt zu häuslichen Lernumwelten während der COVID-19-Pandemie
(zus. mit Jun.-Prof. Dr. Melanie Jester, Universität Koblenz-Landau, univ.-interne Mittel)

10/2018 – 12/2021: Forschungsprojekt InKi „Interaktionsqualität von Kindern im Kindergarten“ 
(gefördert vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, FWF)
Kurzbeschreibung: Kinder eignen sich grundlegende Kompetenzen vorwiegend über Interaktionsprozesse an. Die Qualität dieser Interaktionen ist dabei von großer Bedeutung für ihre sprachliche, kognitive und sozial-emotionale Entwicklung sowie für den Bildungserfolg der Kinder. Gerade vor dem Hintergrund von Bildungsbenachteiligungen sind Erkenntnisse über die Interaktionsqualität in Kindergärten daher von großer Relevanz. Das Ziel der Studie besteht darin, anhand einer Stichprobe von 360 Kindergartenkindern aus 90 Kindergärten in Österreich (Tirol) die Qualität der Interaktionen der Kinder mit Pädagoginnen/Pädagogen und Gleichaltrigen sowie die Qualität ihrer Auseinandersetzung mit pädagogischen Angeboten der Einrichtungen quer- und längsschnittlich zu untersuchen. Der erwartete Erkenntnisgewinn besteht in einem genaueren Verständnis kindlicher Interaktionen in Kindergärten, das zu einer Verbesserung der Interaktionskompetenz von Kindern genutzt werden kann.

9/2018 – 8/2021: Forschungsprojekt LeiKi „Leitungsqualität in Kindertageseinrichtungen“ (gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF/Deutschland; zus. mit Dr. Thilo Schmidt, Universität Koblenz-Landau)
Kurzbeschreibung: Im Projekt „Leitungsqualität in Kindertageseinrichtungen“ untersuchen die Forschenden die Rolle von Leitungskräften in Kindertageseinrichtungen hinsichtlich ihrer pädagogischen Prozessqualität. Außerdem werden die Einrichtungsträger und personelle Merkmale der Leitungskraft (u.a. berufliche Qualifikation und fachlicher Hintergrund, berufliche Ziele) beleuchtet, um den Zusammenhang zwischen Leitungsqualität und pädagogischer Prozessqualität zu erfassen. Dabei soll das Führungsverhalten in heterogenen pädagogischen Teams besonders im Fokus stehen. Für die Erhebungen nutzt das Projekt unter anderem das im englischsprachigen Raum etablierte Classroom Assessment Scoring System. Die hierdurch ermittelten erfolgreichen Leitungskräfte werden vertiefend befragt, um bedeutsame Merkmale guter Leitungsqualität herauszuarbeiten.

10/2017 – 6/2018: Forschungsprojekt „Qualitätsindikatoren von Waldkinderbetreuungseinrichtungen in Tirol“ 
(gefördert aus Mitteln des Landes Tirol und des Vizerektorats für Forschung der Universität Innsbruck)

seit 3/2015: Dissertationsprojekte zu elementarpädagogischen Forschungsfragen

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