WissenAmFreitag #12

Hallo,

am Montag starten wir in das vierte Pandemie-Semester. Mit 3-G-Nachweis für das Betreten der Universität und den üblichen Vorsichtsmaßnahmen sollen möglichst viele Lehrveranstaltungen wieder an der Universität stattfinden. Die Pandemie stellt aber nicht nur eine Herausforderung für den Studienbetrieb und jeden von uns persönlich dar. Für die Wissenschaft stellen sich auch viele neue Fragen, die nach Antworten und Lösungen verlangen. Außerdem bieten diese ungewöhnlichen Zeiten auch einmalige Gelegenheit für die Forschung. So konnten unsere Atmosphärenforscher während des ersten Lockdowns Messungen durchführen, die erstmals das ganze Ausmaß der durch den Straßenverkehr verursachten Stickoxidbelastung in Städten sichtbar machten.

Die Auswirkungen der Pandemie auf junge Menschen in Tirol untersuchen Psychologinnen um Barbara Juen. Wiederholte Befragungen zeigen zunehmende psychische Belastungen sowie ein abnehmendes Verständnis für die gesetzlichen Maßnahmen zur Pandemieeindämmung. Diese Erkenntnisse fließen direkt in die politische Beratung ein, wenn Juen als Mitglied des Beraterstabs für die psychosozialen Folgen der Coronakrise im Gesundheitsministerium berichtet. Dass der leichte Abwärtstrend bei den Corona-Neuinfektionen sich vorerst fortsetzen dürfte, zeigen die Daten aus dem Abwassermonitoring, einem weiteren wissenschaftlichen Projekt, das an der Uni Innsbruck kurz nach Ausbruch der Pandemie angestoßen wurde. Gemeinsam mit Partnern ermittelt das Team um Heribert Insam mit Hilfe von Abwassermessungen die Infektionsraten in den einzelne Regionen Österreichs.

Wie vielfältig die Zugangsweisen auf die Pandemie und ihre Auswirkungen in den unterschiedlichen Disziplinen sein können, haben wir bereits im vergangenen Jahr in unserer multimedialen Reihe „subject“ gezeigt. Anlass damals war die erste geistes- und kulturwissenschaftliche Tagung zur Pandemie an der Universität Innsbruck. Unter dem Motto „Corona verstehen“ versuchten die Teilnehmer*innen damals, die unterschiedlichen Narrative, die vielfältigen Folgen und Auswirkungen sowie historische Vorläufer zu beleuchten und so „Schlaglichter auf Corona als ein gesellschaftliches, politisches, kulturelles und wirtschaftliches Phänomen“ zu werfen. Am 21. und 22. Oktober folgt nun die zweite Auflage dieser spannenden Auseinandersetzung als Hybrid-Veranstaltung an der Uni Innsbruck und im Netz. Ein Blick ins Programm lohnt sich!

Ein schönes Wochenende,
Christian Flatz
Kommunikationsteam der Universität Innsbruck

Nach oben scrollen