WissenAmFreitag #25 - 28/1/2022

Guten Tag,

seit Mitte Jänner befasst sich ein „Mini-Österreich“ mit der Zukunft des Klimas. 100 per Zufallsprinzip durch Statistik Austria ausgewählte Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen stehen repräsentativ für die Republik. Sie bilden den ersten „Klimarat der Bürgerinnen und Bürger“ und werden an sechs Wochenenden der Frage nachgehen, wie Österreich bis 2040 klimaneutral werden kann. Begleitet werden sie dabei von einem wissenschaftlichen Beirat, den der weltweit renommierte Klimaforscher Georg Kaser vom Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften der Uni Innsbruck gemeinsam mit der Klima- und Umweltökonomin Birgit Bednar-Friedl von der Uni Graz leitet. Die beiden haben ein Expert*innen-Gremium zusammengestellt, das eine sorgfältige wissenschaftliche Begleitung des Mini-Österreichs gewährleisten wird und mit den Teilnehmer*innen bei den Treffen in engem Austausch steht. „Da im Klimarat sicher unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen werden, wollen wir Wissenschaftler*innen die Teilnehmer*innen bei ihrer Konsens- und Entscheidungsfindung mit wissenschaftlichem Fachwissen unterstützen“, sagte Georg Kaser bei der Pressekonferenz anlässlich des Klimarat-Starts in Wien. Die Statements des Klimaforschers, von Ministerin Leonore Gewessler sowie Klimavolksbegehren-Initiatorin Katharina Rogenhofer hat der ORF zusammengestellt. Der Ökologe Michael Bahn von der Forschungsgruppe „Funktionelle Ökologie“ des Instituts für Ökologie der Uni Innsbruck ist ebenfalls Teil des beratenden Forscher*innen-Teams.
Das erste Treffen der Bürger*innen fand bereits am Wochenende des 15. und 16. Jänner in Wien statt. Wie Georg Kaser mit seinem wissenschaftlichen Beirat zur Thematik hingeführt hat, können Sie sehr gut in dieser Sketchnote sehen. Einen empfehlenswerten akustischen Eindruck von Entstehung, Motivation, Umsetzung und Perspektiven bekommen Sie im Falter Podcast, in dem auch Kaser zu Gast war. Darin berichtet er beispielsweise über die Herausforderung in der Vermittlung der bereits jetzt sehr dramatischen Klimasituation, während die Motivation für die Gestaltung einer positiven Klima-Zukunft nicht verloren gehen darf.

Wie aufmerksame Leserinnen und Leser sicherlich wissen, habe ich bereits im letzten Newsletter zur Klima-Thematik auf die Mitarbeit Georg Kasers im Weltklimarat der Vereinten Nationen – dem Intergovernmental Panel on Climate Change IPCC – hingewiesen. Die Berichte dieses internationalen Expert*innen-Gremiums dienen als Entscheidungsgrundlage für die internationale Klimapolitik und bilden das Fundament für einen sehr großen Teil der Klimaforschung weltweit. Im September dieses Jahres wird das Synthesevolumen des 6. Sachstandsbericht des Weltklimarates veröffentlicht werden. Georg Kaser ist wieder Teil des Autor*innen-Teams, er ist in der „Working Group II - Impacts, Adaptation and Vulnerability“ tätig. Der Beitrag von Arbeitsgruppe II zum Sechsten IPCC-Sachstandsbericht soll bei der 55. IPCC-Plenarsitzung von 14. bis 25. Februar 2022 verabschiedet werden. Die mit Spannung erwarteten Inhalte werden der Öffentlichkeit ab 28. Februar, 10:00 Uhr unserer Zeit zur Verfügung stehen. Dass das Medienecho international wieder sehr groß sein wird, steht allerdings jetzt schon fest.

Welche Erkenntnisse aus beiden, dem „kleinen“ und dem „großen“ Klimarat in den nächsten Wochen hervorgehen, darüber halten wir Sie hier und auf allen unseren Kanälen auf dem Laufenden.

Und zum Abschluss dieses Newsletters mit Klima-Fokus möchte ich dazu passend noch auf eine „Klimaoffensive“ der Uni Innsbruck verweisen: Als einer der größten Arbeitgeber Tirols hat der Klimaschutz auch in internen Abläufen der Universität Innsbruck Priorität, wie Rektor Tilmann Märk und Infrastruktur-Vizerektor Wolfang Streicher Anfang der Woche verkündeten. Mit der finanziellen Förderung von Klimatickets für Mitarbeiter*innen oder klimafreundlichen Regelungen für Dienstreisen möchte die Universität eine Vorreiterrolle im Klimaschutz einnehmen.

Schönes Wochenende,
Melanie Bartos
Kommunikationsteam Universität Innsbruck

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