WissenAmFreitag #26 - 04/02/2022 

Hallo,

wieder einmal und trotz Pandemie ist es so weit: Heute Abend werden im Nationalstadion in Peking die Olympischen Winterspiele 2022 eröffnet. Unter den 106 österreichischen Athletinnen und Athleten sind auch zwei Studierende der Uni Innsbruck, die Rennrodlerin Madeleine Egle und die Snowboarderin Sabine Schöffmann. Noch kurz vor dem Abflug nach Peking hatte Madeleine Egle eine Prüfung in Wirtschaftswissenschaften abgelegt. „Ich habe mich einigermaßen vorbereitet, nervös bin ich nicht wirklich“, zeigte sich die gebürtige Vorarlbergerin im Vorfeld locker. „Aber schon ein bisschen aufgeregter als vor einem Rennen, denn da habe ich mittlerweile mehr Routine.“
Das bewies Egle Mitte Jänner in St. Moritz, wo sie bei der Rodel-Europameisterschaft die Silbermedaille holte und damit auch in China Mitfavoritin für die Medaillenplätze ist. Bei der Olympiageneralprobe im vergangenen November konnte Egle dort den Bahnrekord im Einsitzer der Damen aufstellen. Snowboarderin Sabine Schöffmann studiert Angewandte Ökonomik und zeigte sich erst kürzlich beim Weltcup in Scuol in der Schweiz mit einem Sieg in Bestform. Am Montag und Dienstag steigen die beiden Studentinnen in die olympischen Bewerbe ein. Wir drücken die Daumen!

Umfassend vorbereiten konnten sich die beiden Athletinnen im Olympiazentrum am Campus Sport der Uni Innsbruck. Hier werden seit 2011 Profi- und Nachwuchssportler*innen optimal auf ihre Wettkämpfe vorbereitet. Dabei fließen die aktuellsten sportwissenschaftlichen Erkenntnisse in die Betreuung ein. Das Team um Leiter Christian Raschner trainiert Athlet*innen aus unterschiedlichsten Disziplinen, von Skisport und Rodeln, über Klettern und Turnen bis zu Golf und Segeln. Für jene Sportler*innen, die neben dem Sport ein Studium belegen, gibt es an der Universität seit 2015 ein eigenes Spitzensportförderprogramm, das Studierende dabei unterstützen soll, Leistungssport und Studium unter einen Hut zu bringen. Ohne Ausnahmen und Erleichterungen wird durch organisatorische Flexibilität die Vereinbarkeit des Studiums mit Wettkämpfen oder Trainingslagern ermöglicht.

Nicht nur sportlich sorgt Olympia derzeit für Aufmerksamkeit. Die nachhaltigsten Spiele der Geschichte sollten es werden. Bilder von beschneiten Berghängen in einer sonst schneelosen Region lässt manche daran zweifeln. Heftige Kritik übte etwa die Hydrologin Carmen de Jong von der Universität Straßburg. Sie spricht von den unnachhaltigsten Spielen aller Zeiten. Winterspiele in einer Gegend mit extremer Wasserknappheit auszurichten, sei aus einer Umwelt-Perspektive schlicht nicht vertretbar.

Dass der Klimawandel die Auswahl geeigneter Austragungsorte für die Olympischen Winterspiele künftig stark einschränken wird, hat der Innsbrucker Tourismusforscher Robert Steiger gemeinsam mit einem internationales Forschungsteam in einer aktuellen Studie gezeigt. Laut den deren Berechnungen könnte auch die zweifache Olympiastadt Innsbruck die Winterspiele schon Mitte dieses Jahrhunderts nicht mehr ausrichten.

Schönes Wochenende,
Christian Flatz
Kommunikationsteam Universität Innsbruck

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